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Bonte-Lichtenstein, Ali

Bildhauerin, Keramikerin, Grafikerin
* 10.05.1897 Mannheim
† 15.07.1986 Darmstadt
Ali Bonte-Lichtenstein lebte ab 1903 in DA. Schon als Kind erhielt sie Unterricht im Zeichnen und plastischen Gestalten bei Mathilde Stegmeyer und dem Bildhauer Jens Boysen. 1914 besuchte sie für drei Monate die Bildhauerklasse von Karl Huber an der Offenbacher Kunstgewerbeschule und beteiligte sich an der Ausstellung „Frauenkunst“ im Kunstgewerbehaus Rittershaus in DA mit vier plastischen Arbeiten. An der Kunstgewerbeschule in Frankfurt/Main setzte sie bei Friedrich Hausmann ihre Ausbildung zur Bildhauerin fort und studierte dann an der Münchener Kunstgewerbeschule bei Richard Riemerschmidt und Joseph Wackerle. Ab 1920 war Bonte-Lichtenstein als freischaffende Bildhauerin in DA tätig und beteiligte sich 1921 an der Ausstellung der Darmstädter Sezession. 1938 siedelte sie nach Fulda über und arbeitete dort an verschiedenen öffentlichen und kirchlichen Aufträgen. Ab 1954 lebte sie wieder in DA, arbeitete aber nur noch sporadisch. Bonte-Lichtenstein, die Mitglied der Gedok war, betätigte sich vorwiegend als Bildhauerin, in den 1920er Jahren konzentrierte sie sich jedoch auf die Werbegrafik, u. a. für die von Alexander Koch herausgegebene Zeitschrift „Deutsche Kunst und Dekoration“ und für die Maschinenfabrik Goebel (Maschinen- und Apparatebau) in DA. 1925 erhielt sie den Auftrag, das 1930 enthüllte Train-Denkmal (Kriegerdenkmäler), das sich heute im Prinz-Emil-Garten befindet, zu gestalten. 1928/29 begann ihre Zusammenarbeit mit der Feinsteingutfabrik Max Roesler (Keramische Manufaktur), für die sie eine Reihe von Tier- und Kinderfiguren entwarf.

Lit.: Peters, Rolf: Max Roesler. Keramik zwischen Jugendstil und Art Deco, Darmstadt 1998, S. 136f., Der Weibliche Blick. Vergessene und verschollene Künstlerinnen in Darmstadt 1880-1950. Ausstellung im Kunst Archiv Darmstadt, Katalog hrsg. von Claus K. Netuschil, Darmstadt 2013, S. 48-53.