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Börsig, Rudolf Friedrich

Verleger, Kartolithograf
* 27.06.1896 Dobrilugk, Kreis Luckau/Brandenburg
† 14.05.1960 Darmstadt
Rudolf Friedrich Börsig war ein Sohn des Gastwirts Friedrich Börsig, der 1889 in eine Buchhändlerfamilie aus Trier eingeheiratet hatte. Von Erbach/Odenwald kam die Familie 1905 nach DA, wo Börsig in der Darmstädter Kunstanstalt Wirtz das Lithografen- und Druckerhandwerk erlernte und 1924 seine Meisterprüfung ablegte. Mitte der 1920er Jahre machte er in DA erstmals durch die Gestaltung von Plakaten und Ausstellungskatalogen auf sich aufmerksam, wie z. B. den der „Großdeutschen Kunstausstellung – Darmstadt 1925“. Seine berufliche Spezialisierung auf die Kartolithografie vertiefte Börsig während einer anschließenden Tätigkeit in der Reichsbahndruckerei Karlsruhe. 1929 kehrte Börsig zur Kunstanstalt Wirtz zurück, die er zu Beginn der 1930er Jahre übernahm und seit 1937 unter dem neuen Firmennamen „Kunstanstalt Rudolf Börsig“ weiterführte. Der in der Landwehrstraße 10 ansässige Betrieb kümmerte sich vornehmlich um die Herstellung und den Vertrieb von Landkarten und Stadtplänen und blieb auf diesem Geschäftssektor auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine der ersten Adressen in DA. In der Kunstanstalt Börsig erschienen die ersten Nachkriegsstadtpläne, die auch als Beilage zum Darmstädter Adressbuch Verwendung fanden. Gesundheitliche Gründe zwangen Börsig seit 1956 zum schrittweisen Rückzug aus dem aktiven Geschäftsleben. So wurde die Peter-Presse Christoph Kreickenbaum KG (Verlage) 1956 zunächst Pächter und seit 1959 auch neuer Eigentümer der Kunstanstalt Rudolf Börsig. Im 37. Jahr ihres Bestehens wurde die Firma 1963 aus dem Handelsregister gestrichen.