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Schneider, Gotthold

Buchhändler
* 29.06.1899 Chemnitz
† 13.06.1975 Höchenschwand/Schwarzwald
Der gelernte Buchhändler verkehrte in Dresden in verschiedenen Kunsthandlungen, wo er die Maler Karl Schmidt-Rottluff, Otto Dix, Emil Nolde und Ernst Barlach sowie die Architekten Walter Gropius und Otto Bartning kennen lernte. An den Bemühungen der Tagungen der Ev. Akademie um die Erneuerung der Kunst im kirchlichen Raum entzündete sich seine Idee: Mit Gleichgesinnten gründete er den „Kunst-Dienst“. Auf Vorschlag von Bartning, der den Wiederaufbau des Ernst-Ludwig-Hauses (MKKD) leitete, kam er nach DA. Seine besondere Fähigkeit, Kontakte herzustellen und Anregungen zu geben, konnte sich in DA voll entfalten. Dem Programm des Kunst-Dienstes dienten Archiv und Musterschau, Vorträge und Ausstellungen, ein Programm, dem er bis zu seinem Tod treu blieb. Sein erster Auftrag war die Ausrichtung der Ausstellung zum Darmstädter Gespräch „Mensch und Technik“ (1952). Hilfe und Verständnis fand er bei Prinz Ludwig von Hessen und bei Rhein für seine Idee eines Instituts für Neue Technische Form (INTEF). Seine Ausstellungen, die er über Kunststoff, Porzellan, moderne Gläser, Tapeten und Stoffe oder Arbeiten bedeutender Formgestalter machte, haben viele Anregungen vermittelt und Fremde angezogen. Nur wenige Institutionen oder Persönlichkeiten in Deutschland haben sich derart für das Kunsthandwerk und Design eingesetzt wie Schneider. In der bis 2005 im INTEF auf rund 200 m2 präsentierten Braun Design Collection dokumentierte sich der Dank des Kronberger Unternehmens an Schneider, für dessen Unterstützung in den schwierigen Anfangsjahren.