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Schneider, Carlo

Familien- und Heimatforscher
* 12.02.1905 Darmstadt
† 03.05.1991 Darmstadt
Carlo Schneider stammte aus Alt-Bessungen, dessen letzter Bürgermeister vor der Eingemeindung nach DA 1888 sein Großvater war. Als Verwaltungsbeamter nach den 1926/27 abgelegten Laufbahnprüfungen war er als Inspektor bei der Provinzialdirektion und nach deren Aufhebung beim Landkreis DA vorwiegend im „Wohlfahrts“-Bereich tätig (Wohlfahrtspflege). Nach dem Krieg war Schneider zeitweilig Flüchtlingskommissar und wurde zum neu aufgebauten Regierungspräsidium versetzt, um die Leitung des Jugendamts zu übernehmen. Seit 1949 Regierungsoberinspektor, wechselte er 1954 zum Landeswohlfahrtsverband und wurde 1957 als „Landesoberamtmann“ pensioniert.
Noch wichtiger als der berufliche Einsatz im Sozialbereich war seine vielfältige ehrenamtliche Wirksamkeit: als Schatzmeister beim Roten Kreuz und im Deutschen Sozialwerk, aber auch und vor allem in der Kultur- und Heimatpflege. Schon Anfang der 1920er Jahre gehörte Schneider zu den frühen Mitgliedern des Vereins „Alt-Darmstadt“, dem er von 1968 bis 1981 vorstehen sollte, und der Hessischen Familienkundlichen Vereinigung; später wurde er Mitgründer und Ehrenmitglied von „Schützt Darmstadt“ (Darmstadtia e. V.) sowie 1989 Mitgründer des „Freundeskreises Stadtmuseum“. Er war Gründer bzw. Mitgründer der Darmstädter Spielschar und des Darmstädter Singkreises und nach der Neubelebung des in der NS-Zeit aufgelösten Musikvereins ab 1947 lange Jahre dessen Vizepräsident. Viel gefragt als Ratgeber und beliebt als Vortragsredner, hat Schneider in späteren Jahren auch manches zur Stadt- und Heimatgeschichte publiziert. Sein Buch über „Die Friedhöfe in Darmstadt“ erschien posthum im Herbst 1991.