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Mechlenburg, Fritz

Generalmusikdirektor
* 24.08.1890 Rendsburg
† 17.06.1968 Kiel
Fritz Mechlenburg war der letzte Generalmusikdirektor im 1944 ausgebrannten Mollerbau (Landestheater). Von 1906 bis 1910 studierte er am Leipziger Konservatorium bei Max Reger, Arthur Nikisch, Otto Lohse u.a. und dirigierte studienhalber zeitweise das Gewandhaus-Orchester. Über Stationen als Kapellmeister, Operndirektor und Intendant in Leipzig, Kiel, Rostock, Wuppertal und Schwerin kam Mechlenburg 1938 an das Landestheater DA, wo er der Oper, den Sinfoniekonzerten und den Oratorien in Verbindung mit dem Musikverein vorstand. Seine Spielpläne umfassten das gesamte Opernrepertoire einschließlich des geschlossenen „Ring“ von Richard Wagner. Uraufführungen („Der goldene Topf“ von Wilhelm Petersen und die szenische Uraufführung der Carmina Burana von Carl Orff) und Erstaufführungen moderner Musik in Konzert und Oper, wie „Capriccio“ von Richard Strauss, galt sein besonderes Interesse. Nach 1945 gab Mechlenburg zwei Jahre Hauskonzerte als Pianist für Liederzyklen und Kammermusik und wurde der Wiederbegründer des Instrumentalvereins e. V. 1883. Als Generalmusikdirektor hatte er der Prüfungskommission der hessischen Landesmusikschule (Akademie für Tonkunst) für die Privatmusiklehrerprüfung angehört, in die ihn Friedrich Noack zum Leiter der Opern- und Orchestermusikschule berief. Seit 1938 leitete Mechlenburg die Orchester- und Opernschule der Landesmusikschule und zeichnete auch für ihren Wiederaufbau bis 1952 verantwortlich (mit Erika Köth). 1955 erhielt er die Bronzene Verdienstplakette der Stadt DA.

Fritz Mechlenburgs Sohn Georg (*12.12.1927), Lehrer für Musik und Griechisch am Ludwig-Georgs-Gymnasium, war gleichzeitig Fachleiter für die Referendarausbildung von Schulmusikern im südhessischen Raum. Im Rahmen der Städteverschwisterung in DA rief er das jährlich zusammenkommende Europa-Jugendorchester DA ins Leben und wurde dafür ebenfalls mit der Bronzenen Verdienstplakette ausgezeichnet. Er dirigiert noch heute die Darmstädter Dilettanten. Von 1964 bis 1969 war er als Auslandslehrer an der Deutschen Evangelischen Oberschule in Kairo. Für seinen persönlichen Einsatz bei der Evakuierung der deutschen Kolonie während des Sechs-Tage-Kriegs aus Ägypten erhielt er das Bundesverdienstkreuz.