Stadtlexikon Darmstadt

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Darmstädter Basis

Die Basismessung vom 5. bis 29. Oktober 1808 diente dem Zweck, den Maßstab für die Landesvermessung des Großherzogtums Hessen-Darmstadt festzulegen. Die Messungen wurden federführend von dem Geodät Christian Leonhardt Philipp Eckhardt und Oberbaudirektor Ludwig Johann Schleiermacher durchgeführt. Das Unternehmen stellt eine vermessungstechnische Pionierleistung dar. Die Basisendpunkte A und E waren in DA und Griesheim durch gemauerte Fundamente unterirdisch vermarkt. Oberirdisch sichtbar waren Zylinder aus Kupfer. Die eigentlichen Basispunkte bildeten die Turmknöpfe der Stadtkirche in DA und der Kirche in Griesheim. Die Messung erfolgte mittels einer 7,8 Meter langen Stangenkonstruktion. Die damals ermittelte Distanz zwischen den Kirchtürmen betrug 7.749,538 „legale“ Meter (nach der Meterdefinition von 1799). Umgerechnet auf den „modernen“ internationalen Meter ergibt sich daraus eine Distanz von 7.749,641. Die Neuberechnung von 1956 ergab eine Strecke von 7.749,659 Meter. Die beiden Werte veranschaulichen die hohe Genauigkeit, mit der bereits 1808 gemessen wurde. Diese Linie bildete die Grundlage für die später durchgeführte geodätische Landesaufnahme im Großherzogtum. Am 8. September 1969 wurde der Punkt A durch eine Messingscheibe mit der Aufschrift „Großherzoglich-Hessische Landesvermessung 1808 Basis-Anfangspunkt“ auf dem Friedensplatz vor dem Reiterdenkmal Ludwigs IV. neu markiert.

Lit.: Heckmann, Bernhard / Will, Hans-Jürgen: Die Basismessungen in Südhessen vor 200 und 100 Jahren. In: Deutscher Verein für Vermessungswesen DVW Landesvereine Hessen e.V. und Thüringen e.V., Heft 1/2008, S. 2-15.