Stadtlexikon Darmstadt

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Wilk, Karl Ludwig

Maler
* 23.06.1851 Darmstadt
† 14.12.1870 Blois/Frankreich
Karl Ludwig Wilk kam als ältester Sohn des aus Worms an das hiesige  Militärlazarett versetzten Oberquartiermeisters Peter Jakob Wilk und seiner Frau Susanne Sibylle geborene Andrae in Darmstadt zur Welt. Nach dem Schulabschluss am Pädagog 1866, dem späteren Ludwig-Georgs-Gymnasium, besuchte er die Großherzoglich technische Schule (TU Darmstadt) und hörte u.a. bei dem zum Wintersemester 1868/69 neu berufenen Literaturwissenschaftler Otto Roquette. Sein Darmstädter Freund Ludwig Löfftz vermittelte  ihm Ende Oktober 1869 eine Unterkunft in Nürnberg, um an der dortigen Kunstgewerbeschule seine Studien aufzunehmen. Dort traf er auf seinen Lehrer Karl Raupp, ebenfalls Darmstädter, der bereits seit 1868 an der Schule als Professor für Malerei tätig war. Dieser erinnerte sich in seinen Lebenserinnerungen von 1907 an den Schüler „namens Wilk, ein junger talentvoller Darmstädter“, dessen Studien und Arbeiten  auch an der Kunstschule ausgestellt wurden. Im Juli 1870 meldete Wilk sich in Darmstadt als Freiwilliger für den Deutsch-Französischen Krieg. Bereits im Dezember des Jahres starb er mit 19 Jahren im Lazarett in Blois an Typhus und wurde dort zwei Tage später beigesetzt.

Nur wenige seiner Arbeiten zwischen 1868 und 1870 sind erhalten. In Privatbesitz befinden sich ein Skizzenbuch mit Zeichnungen aus dem Odenwald, einige Studienblätter und wenige Ölgemälde. Einige persönliche Dokumente, seine Briefe an die Eltern, von Freunden und Lehrern aus seiner Zeit in Nürnberg und während des Frankreich-Feldzugs sind zusammen mit dem Nachlass weiterer Familienmitglieder seit 2022 im Stadtarchiv Darmstadt.

Lit.: Maschmann-Wilk, Hannelore / Schiedermair, Ulrike: Karl Ludwig Wilk 1851-1870. Das kurze Leben eines Darmstädter Malers. Bilder, Briefe, Dokumente, Frankfurt/Main 2015.