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Wilbrand, Ludwig Wilhelm

Geheimer Staatsrat, Forstästhet
* 09.11.1842 Gießen
† 30.12.1922 Darmstadt
1860 begann Ludwig Wilhelm Wilbrand das Studium der Forstwissenschaften in Gießen, 1866 schloss er die Ausbildung mit der großen Staatsprüfung ab und wurde nach vierjähriger Tätigkeit als Forstakzessist Leiter des Forstamts Viernheim. 1880 ernannte man Wilbrand zum vortragenden Rat bei der Forst- und Kameralverwaltung in DA, 1887 zum Mitglied der Prüfungskommission, 1888 zum Geheimen Oberforstrat und 1897 zum Ministerialrat und Vorsitzenden der Abteilung Forst- u. Kameralverwaltung (s. a. Waldgeschichte). 1917 erhielt er den Charakter als „Geheimer Staatsrat“ und 1922 die Ernennung zum Dr. phil. h. c. durch die Universität Gießen. Wilbrands Leistungen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Er schuf eine moderne Forstorganisation mit besonderen Wirtschaftsgrundsätzen, errichtete Musterkellereien der staatlichen Weinbaudomäne, gründete die Forstschule und das Staatsbad Bad Nauheim, veranlasste das Buch „Bemerkenswerte Bäume im Großherzogtum Hessen-Darmstadt“, war lange Jahre Vorsitzender des Darmstädter Verschönerungsvereins (Stadtwerbung), Schützer der Naturdenkmale, Motor der Forstästhetik und des Vogelschutzes, Entwickler der Villenkolonie Buchschlag, erfolgreicher Schriftsteller und feinsinniger Pfleger der Waldschönheit. Nach 56 Dienstjahren trat Ludwig Wilhelm Wilbrand, mit den höchsten Ehrungen des Großherzogs dekoriert, in den Ruhestand.

Lit.: Biographien bedeutender hessischer Forstleute, hrsg. von der Georg-Ludwig-Hartig-Stiftung, Wiesbaden 1990, S. 737-741.