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Schroeder, Ernst Adolf Louis

Jurist, Bürgermeister
* 08.09.1889 Bartenstein/Ostpreußen
† 14.10.1971 Darmstadt
Ernst Schroeder studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Königsberg und Freiburg/Breisgau. Er nahm als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil, zuletzt im Rang eines Vizefeldwebels. Nach juristischer Tätigkeit an den Amtsgerichten Zinten und Königsberg (1911-1920), als Landesrat im Landesdirektorium des Memelgebiets und Stadtrat in Memel (1922-1923; Ausweisung durch die Litauer) sowie in der Stadtverwaltung Königsberg (1924-1930) wurde Schroeder 1930 zum OB von Schneidemühl gewählt, wo ihn die Nationalsozialisten zur Amtsaufgabe zwangen. 1934 bis 1940 folgten Tätigkeiten als Stadtkämmerer von Breslau und 1940 bis 1945 als OB von Königshütte in Westpreußen. Nach Flucht und Internierung durch die Amerikaner kam Schroeder 1948 nach DA, wo die Stadtverordnetenversammlung den FDP-Politiker am 02.12.1948 zum Bürgermeister wählte (24.06.1954 Wiederwahl für weitere zwölf Jahre). Zum 01.04.1961 wurde Schroeder auf eigenen Antrag mit 71 Jahren in den Ruhestand versetzt. Als ständiger Vertreter des OB war er im Wesentlichen zuständig für die Kultur- und Liegenschaftsverwaltung. Er trug mit dazu bei, dass die schwer zerstörte Stadt DA wieder zu einem geistigen Mittelpunkt des südhessischen Raumes, zur „kulturellen Hauptstadt Hessens“ wurde. Dafür wurde er u. a. durch OB Ludwig Engel 1959 mit der Silbernen Verdienstplakette der Stadt und 1959 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.