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Merck, Ursula

Chemisch-technische Assistentin
* 19.02.1922 München
† 01.04.2003 Berlin
Ursula Merck ist die Schwester des Theologen Ernst Lange (1927-1974). Ihre Mutter ließ sich 1935 scheiden und nahm sich 1937 das Leben – offensichtlich um die Familie vor Nachstellungen zu schützen, da sie nach den Nürnberger Gesetzen als Volljüdin galt. Nach dem Tod des Vaters 1938 überlebten Merck und ihr Bruder die NS-Zeit im schützenden Umfeld eines bayerischen Internats, in der Obhut eines Vormunds, eines Breslauer Pfarrers, und weiterer guter Freunde. Dennoch machte sie ihr Abitur und arbeitete als chemisch-technische Assistentin. Merck heiratete 1945 Eberhard Brockhaus, der 1947 tödlich verunglückte. Sie blieb als Mitarbeiterin im Verlag Brockhaus tätig bis zur Eheschließung mit dem Darmstädter Emanuel Wilhelm Merck 1949. Merck bekam vier Kinder, eines in der ersten, drei in der zweiten Ehe. Merck engagierte sich seit 1967 im Kirchenvorstand der Stadtkirchengemeinde und in der Synode des Ev. Dekanats DA-Stadt. Die Synode der EKHN wählte sie für die Jahre 1972 bis 1977 als Gemeindeglied in die Kirchenleitung. Merck wurde zudem in die Kammer für Mission und Ökumene berufen. Von 1972 bis 1982 arbeitete sie im Vorstand der Ev. Frauenhilfe in Hessen und Nassau (Ev. Frauen in Hessen und Nassau e.V.) mit. 1974 bis 1978 fungierte sie als Vorsitzende und 1978 bis 1982 als stellvertretende Vorsitzende des Landesverbands. Sie setzte einen Schwerpunkt auf die Südafrika-Arbeit, vertrat das Antirassismus-Programm des Ökumenischen Rats der Kirchen und war Gründungsmitglied der Stiftung „Für das Leben“.