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Madonnenkinder

Als Dank dafür, dass Prinzessin Margaret und Prinz Ludwig von Hessen und bei Rhein den Baslern die Darmstädter Madonna von Hans Holbein d. J., eines der bedeutendsten europäischen Kunstwerke, 1947 als Leihgabe zur Verfügung stellten, gewährte der Regierungskanton Basel-Stadt 20 Kindern einen Ferienaufenthalt in der Schweiz. Die Einladung ging auf eine Anregung der Prinzessin zurück. Die armen und kranken Darmstädter Kinder zwischen 7 und 13 Jahren erholten sich 1953 während einer vierwöchigen Reise im „Jugendheim von Sprecherhaus“ in Davos. Um die Auswahl der Kinder bemühte sich ebenfalls Prinzessin Margaret, als Vizepräsidentin des Kreisverbands des Deutschen Roten Kreuzes, in Zusammenarbeit mit dem Ersten Vorsitzenden des DRK, OB Ludwig Engel. Für die Großherzogliche Familie, der das weltberühmte Madonnenbild gehörte, wirkte in diesem Geschenk das Wunder des über 400 Jahre alten Kunstwerkes weiter: Unter dem Schutzmantel der Himmelsgöttin mit dem Jesuskind auf dem Arm konnte diesen hilfebedürftigen Kindern Heilung und Pflege vermittelt werden. Im Basler Kunstmuseum war das Gemälde einer der Hauptanziehungspunkte, weil auf ihm die Familie des Basler Bürgermeisters Jakob Meyer zum Hasen abgebildet ist. Für Holbein, 1497 in Augsburg geboren, war es 1526 das zweite großformatige Madonnenbild. Nach elfjähriger Abwesenheit kam das Marienbild zum 50. Geburtstag des Prinzen Ludwig zurück nach DA, wo es als Leihgabe im Hessischen Landesmuseum hing, bevor es 1965 seinen Platz im Schlossmuseum fand. Seit 2003 war das Bild an verschiedenen Ausstellungsorten zu besichtigen, seit 2012 wird es im Museum Johanniterkirche in Schwäbisch Hall präsentiert.