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Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba)

(s. a. Banken) Die heutige Landesbank hat ihre Wurzeln in der Hessischen Landes-Hypothekenbank AG, die am 12.07.1902 errichtet wurde. Sechs Jahre nach ihrer Gründung bezog die Bank das Gebäude am Paulusplatz (Paulusviertel), in dem sich seit 1959 die Verwaltung der Ev. Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) befindet. Der Entwurf des Gebäudes stammt von Paul Meißner. Die Pauluskirche bildete mit dem Pfarrhaus, dem Verbindungsbau zur Kirche und dem Küsterhaus eine wirkungsvolle Baugruppe, die den Platz zwischen den damals noch fast unbebauten Straßenzügen der Ohly- und Wittmannstraße dominierte. Meißner verstand es, diese hervorgehobene Wirkung der Kirche, die durch den Kirchturm an der höchsten Stelle des Geländes noch verstärkt wurde, zu steigern, in dem er den Platz zur Wittmannstraße hin um 3 Meter senkte. Das Bankgebäude wurde durch die Unterteilung des Baukörpers mit Vor- und Rücksprüngen und dem Verzicht auf eine symmetrische Anlage von Bau und Platz in seiner Größenwirkung zurückgenommen und erhielt durch die einheitliche Firstlinie eine beruhigende Wirkung.

Im Ersten Weltkrieg, als die Reichs- und Landesregierungen dem Mangel an Bargeld auch durch eine breit angelegte Werbeaktion für bargeldlosen Zahlungsverkehr zu begegnen suchten, wurde bei der Landes-Hypothekenbank die „Hessische Landesstelle für die Förderung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs“ eingerichtet. Ihre Aufgabe war es, durch Werbeveranstaltungen und die Verteilung von Flugblättern, in denen das Überweisen von Geld zur vaterländischen Pflicht stilisiert wurde, die Bevölkerung für den bargeldlosen Zahlungsverkehr zu gewinnen und vom Horten von Münzen und Noten abzuhalten. Da die Landes-Hypothekenbank durch das Hypothekenbankgesetz in ihrem Tätigkeitsspielraum eingeengt war, wurden zwischen 1920 und 1923 drei weitere Banken gegründet, die weitergehende Aufgaben wahrnehmen konnten. Es waren dies die „Hessische Girozentrale“, die „Kommunale Landesbank“ und die „Hessische Landesbank“. Sie alle wurden von Personen geleitet, die schon bei der Landes-Hypothekenbank führende Stellungen bekleidet hatten. Ihr Sitz war ebenfalls in dem Gebäude am Paulusplatz. Die Hessische Girozentrale und die Kommunale Landesbank verschmolzen 1930 zur „Landeskommunalbank – Girozentrale für Hessen“. Durch eine Verordnung der Reichsregierung schlossen sich 1939 die Landes-Hypothekenbank, die Hessische Landesbank und die Landeskommunalbank – Girozentrale für Hessen zur „Hessischen Landesbank – Girozentrale“ zusammen. Als nach 1945 das hessische Bankwesen eine Neuordnung erfuhr, übernahm die Hessische Landesbank – Girozentrale 1953 die Nassauische Landesbank in Wiesbaden und die Landeskreditkasse in Kassel und verlegte ihren Sitz nach Frankfurt/Main. Die Niederlassung DA erhielt an der Ecke Rhein-/Grafenstraße im Juni 1959 einen Neubau. Nach der Wiedervereinigung entstand am 1. Juli 1992 durch einen Staatsvertrag zwischen Hessen und Thüringen die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), die in den folgenden Jahren in der Hügelstraße 89 ihr Domizil hatte. 1995 gab die Helaba das Geschäft mit den Privatkunden auf und bot ihren rund 4.000 Anlegern an zur Sparkasse DA zu wechseln. Mit dem Erwerb der Frankfurter Sparkasse im Jahr 2005 stieg die Helaba dann doch wieder ins Privatkunden- und Mittelstandsgeschäft ein. Heute hat die Helaba in DA keine Niederlassung mehr.