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Johanneskirche

Die Johanneskirche gab dem heutigen Johannesviertel, das ursprünglich nach seinem Erbauer Heinrich Blumenthal „Blumenthalviertel“ hieß, seinen Namen. Das für die neu gegründete Johannesgemeinde nach Plänen des Münchener Architekten Heinrich von Schmidt von Kirchenbaumeister Karl Schwartze errichtete neugotische Gotteshaus wurde 1894 eingeweiht. Die Höhe des Turms betrug 60,5 Meter. Die aufwändig gestalteten Glasfenster zeigten Darstellungen aus der hessischen Kirchengeschichte seit Philipp dem Großmütigen sowie Szenen aus dem leben Jesu. Bei mehreren Luftangriffen 1943/44 wurden Kirche und Fenster weitgehend zerstört. Die Kirchenglocken blieben, in Hamburg bereits für die Einschmelzung zu Rüstungszwecken gelagert, erhalten und konnten 1951 zurückgeführt werden. 1952 baute man die Kirche mit der finanziellen Unterstützung einer Schwestergemeinde aus den USA unter Leitung von Oberbaurat Karl Schaefer wieder auf. Dabei verschwanden viele der neugotischen Details des Bauwerks, weil die Gemeinde besonders im Innenraum der Kirche auf eine einfache und schlichte Raumwirkung Wert legte. Beim Wiederaufbau wurden die für die Dachdeckung vorgesehenen Schieferplatten entwendet, weshalb das Dach lange Zeit mit Ziegeln gedeckt war. 2001 konnte das Dach erneuert und dabei originalgetreu mit ungleich großen, schwarzen Schieferplatten gedeckt werden.

Lit.: Brust, Georg: Neun Jahrzehnte Johanneskirche, Darmstadt 1984.