(geb. Maß)
Schriftstellerin
* 20.01.1900 Stralsund
† 19.12.1987 Darmstadt
Ihr Vater war Ratsherr in Stralsund, Bürgermeister in Görlitz und trat als Heimatschriftsteller hervor. Dorothea Maß kam 1920 nach DA und heiratete den Staatsrechtler und Professor an der TH Darmstadt Harry Hollatz, der bereits am 06.06.1931 starb. Hollatz, die im Abschlusszeugnis nur ein „genügend“ in Deutsch hatte, fing früh an zu schreiben – Kurzgeschichten, Novellen, Erzählungen, Romane, Gedichte, Kinder- und Jugendbücher; die Bibliografie weist 50 eigenständige Buchtitel auf, außerdem ist sie in zahlreichen Anthologien, Almanachen und Kalendern vertreten. Ihre Beiträge im Darmstäder Gedok-Almanach 1940 (S. 54, 80-87, Gedok) zeichnen sich nicht durch Distanz gegenüber dem Nationalsozialismus aus. In DA war sie nach dem Krieg bis zu ihrem Tod durch zahlreiche Publikationen, Lesungen und soziales Engagement präsent; so war sie viele Jahre in der Telefonseelsorge tätig, las regelmäßig in der Adventszeit eigens geschriebene Texte für das Deutsche Sozialwerk, das sie mit der Ehrenmitgliedschaft auszeichnete, und las für Kinder beim Vorlesewettbewerb an Schulen. 1970 erhielt sie die Johann-Heinrich-Merck-Ehrung der Stadt DA. Zu diesem Anlass schrieb Elisabeth Römer im Darmstädter Echo: „Und das eigentliche Thema aller Bücher von Dorothea Hollatz, ob sie für Kinder, für Jugendliche oder für Erwachsene geschrieben wurden, ist die Liebe. In vielen begegnet uns die Gestalt des väterlichen, des gütigen und verstehenden Mannes. Was in ihren Büchern geschieht, stimmt immer überein mit dem eigenen Lebensgesetz der Dichterin. Die Personen, die darin handeln, haben ihr eigenes Schicksal und ihre unverwechselbare Identität. In fast allen aber begegnet uns auch Dorothea Hollatz selbst: klug, wissend und warmherzig, unbestechlich in ihrem Urteil und mit aller Freigebigkeit, die so viele auch im persönlichen Umgang mit ihr erfahren“.
Lit.: Kubelka, Margarete: Ein Herz für die Schwachen dieser Welt. Die Schriftstellerin Dorothea Hollatz ist im Alter von 87 Jahren in Darmstadt gestorben. In: DE 22.12.1987; Schleucher, Kurt: Das Jahrhundert und ein Federhalter. Die Schriftstellerin Dorothea Hollatz, Darmstadt 1988.