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Hickler, Gustav

Kaufmann, Fabrikant
* 02.07.1858 Darmstadt
† 28.12.1923 Darmstadt
Gustav Hickler war der Sohn des aus Darmstadt stammenden Kaufmanns Gustav Hickler sen. (26.07.1818-11.06.1889), Inhaber einer gut gehenden Rußfabrik, Beigeordneter der Stadt DA und seit 1884 Kommerzienrat. Hickler sen. hatte 1883 die Samengroßhandlung und Klenganstalt von Heinrich Keller übernommen, die sein Sohn 40 Jahre lang bis zu seinem Tod leitete. Hickler war Mitglied der Großherzoglichen Handelskammer, ebenfalls Kommerzienrat, leidenschaftlicher Jäger, 1901 bis 1921 Vorsitzender des Hessischen Jagdklubs, anschließend Ehrenpräsident. Als Oberschützenmeister der Privilegierten Schützengesellschaft (1884-1897) zeichnete er verantwortlich für die Verlegung des Schießplatzes und Schützenhauses vom Alten Friedhof nach Griesheim (Schützenwesen). Daneben betätigte sich Hickler als Komponist von Jagdliedern und war lange im Vorstand des Roten Kreuzes tätig. 1892 erwarb er das Schloss in Babenhausen, möglicherweise um den Sitz seiner Firma nach dort zu verlegen, verkaufte es aber 1896 wieder an ein Konsortium Babenhäuser Bürger. 1923 wurde die Hicklerstraße im Ostviertel nach Gustav Hickler sen. und jun. benannt. Hicklers Tochter Lili (01.03.1885-29.09.1977) machte sich in DA und Umgebung als Geigerin, Musikpädagogin und Komponistin von Kinderliedern und Singspielen einen Namen.

Lit.: Lötzsch, Klaus / Wittenberger, Georg: Ein Bürger als Schlossherr. Die vier Jahre des Gustav Hickler in Babenhausen, Babenhausen 1995; Deuster, Thomas: Dr. Gustav Hickler – Ein bedeutender Sohn Darmstadts. In: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde, NF 64, 2006, S. 221-258; Nickel, Annika (Hrsg.): Ein Darmstädter in Ägypten. Tagebuch einer Orientreise im Winter 1885/1886. Das Reisetagebuch des Darmstädter Samengroßhändlers Gustav Hickler (1858-1923), Göttinger Miszellen Nr. 5, Göttingen / Wetzlar 2021.