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Hertingshausen, Georg Bernhard von

Oberjägermeister
* (unbekannt)
† 18.11.1641 Darmstadt
Von Kind an am Hof der Landgrafen von Hessen-Darmstadt und Spielgefährte Ludwigs V. wurde Georg Bernhard von Hertingshausen landgräflicher Jägermeister und Oberjägermeister. Verehelicht mit Anna von Bredow hatte er seinen Wohnsitz beim Weißen Turm. Stark von seinem Landesherrn protegiert, steigerte Hertingshausen ungezügelt seinen Eigenbesitz. So legte er unterhalb der Darmbachquelle (Darmbach) drei eigene Fischteiche an. Der heutige Oberjägermeisterteich wurde auf seine Veranlassung gegraben. Von 1608 bis 1648 war er, bzw. die Familie von Hertingshausen, Besitzer der Bohlenmühle, mit der das Privileg verbunden war, abgabenfrei für die gesamte fürstliche Hofhaltung das Korn zu mahlen. Das Vollmar’sche Gut (Stolzengut) in Nieder-Ramstadt erhielt er von Ludwig V. als Geschenk. Hertingshausen war von allen Oberjägermeistern der dienstälteste (40 Jahre), der einflussreichste und der gefürchtetste. Unbarmherzig strafte er die Bauern mit Frondiensten und Abgaben, teilweise auch zum eigenen Nutzen. Hertingshausen begründete in der Obergrafschaft die Jagdtradition der so genannten Jagdlandgrafen (Jagdgeschichte).