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Hennig, Günter

Innen- und Ausstellungsarchitekt
* 19.06.1910 Strausberg/Brandenburg
† 10.06.1969 Darmstadt
Nach dem frühen Tod der Eltern im Jahr 1914 lebte Günter Hennig bis 1932 bei einem Onkel in Dresden, wo er eine Tischlerlehre absolvierte und 1930 bis 1932 die Staatliche Akademie für Kunstgewerbe besuchte. 1932 übersiedelte Hennig nach Berlin und gründete dort eine Werkstatt für Möbel- und Innenausbau. Nach Militärdienst und Kriegsgefangenschaft arbeitete er 1946 bis 1949 als freier Architekt in Berlin. Auf Anraten des Architekten Otto Bartning ließ sich Hennig 1949 in DA als Innen- und Ausstellungsarchitekt nieder. Gleichzeitig übernahm er eine Gastdozentur an der Werkakademie Kassel, die er bis 1951 ausfüllte. Für die Stadt DA gestaltete Hennig seit 1950 die Ausstellungen auf der Mathildenhöhe. Hierfür entwarf er ein spezielles System aus Vitrinen und Ausstellungswänden (Hennig-System), das bis in die 1960er Jahre in Verwendung blieb. Von den Ausstellungen der 1950er und 1960er Jahre tragen Hennigs Handschrift: „Mensch und Technik“ (1952), „Freie Zeit zur Freiheit“ (1959), „Kunst und Kultur der Hethiter“ (1961) und „Türkische Kunst“ (1965). Auch als Mitarbeiter des Instituts für Neue Technische Form – seit 1950 – betätigte sich Hennig als Ausstellungsdesigner. Einer breiteren Öffentlichkeit ist er dabei als Gestalter des jährlichen Stands des Instituts auf der Frankfurter Messe bekannt geworden. 1965 berief ihn die Werkkunstschule DA zum Nachfolger von Hans Hartl als Leiter der Klasse für Innenarchitektur. Als Innenarchitekt wurde Hennig u. a. beim Ausbau des Hotels Traube und des Justus-Liebig-Hauses herangezogen. Die Stadt DA hat ihm 1962 die Johann-Heinrich-Merck-Ehrung verliehen.