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Mosaikpflaster

Ende des 19. Jahrhunderts gehörte das Mosaikpflaster zu den beliebtesten Gehwegbelägen DAs und wurde vor allem in den neu angelegten Vierteln, wie dem Johannes- und Martinsviertel, im Paulusviertel und auf der Mathildenhöhe verlegt. Es bestand aus farbigem Sand- und Kalkstein, Basalt und Porphyr und hatte den Vorteil, dass es eine relativ trockene und ebene Fläche bildete, vergleichsweise preiswert war und die Ornamentierung gestalterische Aufgaben übernehmen konnte. Man setzte das Mosaikpflaster deshalb bevorzugt ein, um große Flächen zu gliedern, bestimmte Bereiche wie z. B. den Haupteingang zu betonen oder Wegebeziehungen herzustellen. Die verwendeten Muster waren häufig Vorlagebüchern entnommen und veränderten sich dem Zeitstil entsprechend. So wurden bei den frühesten Mosaikpflastern strenge, geometrische Formen verwendet, während nach 1890 die Ornamente differenzierter wurden und ab 1905 – im Sinne des Jugendstils – eine Vereinfachung erfuhr. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurden die Ornamente spärlicher und verschwanden im Zuge der neuen Sachlichkeit ganz. Die letzten Mosaikpflaster bestanden aus einfachen schwarz-weißen Bänderungen. Das älteste erhaltene mehrfarbige Mosaikpflaster liegt in der Bismarckstraße auf Höhe des Klinikums DA und wurde 1892 verlegt.

Lit.: Lehm, Irmgard: Historische Pflaster, Darmstadt o.J.; Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Stadt Darmstadt. Hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt Darmstadt – Denkmalschutzbehörde – Braunschweig, Wiesbaden 1994, S. 38-43.