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Ludwigshöhe

Eines der beliebtesten Ausflugsziele der Darmstädter und Bessunger. Angeblich hat ein Soldat an einem Septembertag des Jahrs 1816 die schöne Aussicht entdeckt, später erfuhr Großherzog Ludewig I. davon. Er ließ einen Weg anlegen, weil ihm die Höhe so gut gefiel. 1818 wurde ein Ausblick nach DA freigeschlagen und ein Pavillon errichtet, in dem der Chausseehauswirt (Chausseehaus) Christoph Faust – durch seine Erwähnung im „Datterich“ unsterblich geworden – 1838 eine Gastwirtschaft eröffnete. 1882 ermöglichte die Spende eines zunächst unbekannten Mäzens – es war der Kaufmann Wilhelm Schwab – an den Verschönerungsverein in Höhe von 17.000 Mark die Errichtung eines Aussichtsturms. Nachdem Großherzog Ludwig IV. seine Zustimmung gegeben und die Übernahme der Unterhaltungskosten durch die Großherzogliche Vermögensverwaltung zugesichert hatte, konnte der Turm gebaut und am 25.09.1882 feierlich eingeweiht werden. 1887 eröffnete Pächter Wilhelm Emmel, ebenfalls zugleich Chausseehauswirt, ein Restaurant mit Hotel. Als dieses 1898 abbrannte, wurde 1901 ein Neubau errichtet. Hotelier Wilhelm Wenz warb sogar mit dem Slogan „Luftkurort Ludwigshöhe“, um Gäste für sein Haus mit 35 Betten und etwa 800 Sitzplätzen. Am Wochenende gab es häufig Konzerte. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Bauten auf der Ludwigshöhe, wo sich eine Luftabwehrleitstelle befand, mehrfach angegriffen, nach Kriegsende von amerikanischen Soldaten zum großen Teil abgerissen. Seit 1976 nahm sich die von Ernst Bickel, Heiner Aßmuth (Originale), Heinz Reinhardt u. a. gegründete „Bürgeraktion Ludwigshöhe“ der Neugestaltung und Wiederbelebung des Bessunger Hausbergs an. 1982 konnte der von der Bürgeraktion wiederhergestellte Ludwigshöhturm sein 100-jähriges Bestehen feiern.

Lit.: Deuster, Thomas: Die Ludwigshöhe. Der Bessunger Hausberg, Darmstadt 2005; Saßmannshausen, Thomas: Neubau einer Ausflugsgaststätte auf der Ludwigshöhe in Darmstadt, Technikerarbeit, Heidelberg 2005; Deuster Thomas: Der Bismarckturm und Waldpark Marienhöhe. Historische Ausflugsziele und Anekdoten rund um die Ludwigshöhe, Darmstadt 2006..