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Jagdzeughaus

Das Jagdzeughaus, südwestlich vom Jagdschloss Kranichstein gelegen, wurde vermutlich um 1690 unter Landgraf Ernst Ludwig eingeschossig erbaut und diente zunächst der Unterbringung des umfangreichen Jagdzeugs, das für die barocke Parforcejagd (Jagdgeschichte) notwendig war. Die heutige Form mit 112 Meter Länge, zwei Vollgeschossen sowie einem Mansarddach erhielt es erst unter Landgraf Ludwig VIII. Bereits um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude vermutlich auch militärisch genutzt, denn das Leibregiment „Garde de Dragons“ Ludwigs VIII. war zeitweise in Kranichstein stationiert, 1791 auch das von Ludwig X. (Ludewig I.) aufgestellte Reiterregiment „Chevauxlegers“ (Garnison, Leibgarde). Im 19. Jahrhundert wurde das Jagdzeughaus für die Lagerung des Jagdmaterials im Dachgeschoss genutzt sowie als Depot für militärische Fahrzeuge und Geräte. 1958 erwarb die Stiftung Hessischer Jägerhof das Gebäude, um es vor dem Verfall zu bewahren. Im Zeitraum von 2004 bis 2008 wurde das Jagdzeughaus mit Mitteln der Stadt DA, des Landes Hessen sowie der Stiftung Hessischer Jägerhof umfassend saniert und beherbergt seitdem das Artenschutzmuseum bioversum Kranichstein, eine Schulungseinrichtung des Landesjagdverbands Hessen, ein jagdkundliches Archiv sowie eine Außenstelle des Hotels Jagdschloss Kranichstein (Hotels).