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Engelhard, Hermann

Leichtathlet, Sportlehrer
* 21.06.1903 Darmstadt
† 06.01.1984 Mühltal
Hermann Engelhard, Konstrukteur bei der Firma Goebel in DA, trainierte seit 1922 beim SV Darmstadt 98 und stieg binnen weniger Jahre zu einem der besten Mittelstreckler seiner Zeit auf. 1928 lief er in Paris mit 47,6 Sekunden Jahresweltbestzeit über 400 Meter. Über 800 Meter blieben die Uhren bei 1.51,8 Minuten stehen. Seine größten Erfolge errang Engelhard bei den Olympischen Spielen in Amsterdam im gleichen Jahr: Über 800 Meter gewann er die Bronzemedaille und in der 4 x 400 Meter-Staffel sicherte er dem deutschen Quartett als Schlussläufer die Silbermedaille. Überhäuft mit nationalen und internationalen Ehrungen musste Engelhard aber bereits 1929 wegen eines schweren Box-Unfalls an der Hochschule für Leibesübungen seine vielversprechende Läuferkarriere beenden. 1931 erwarb er das Sportlehrerdiplom, heiratete die Weltrekordhalterin über 80 Meter Hürden, Ruth Becker, und betreute die deutschen Mittelstreckler bis zu den Olympischen Spielen in Berlin 1936. Nach Kriegsdienst und Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft unterrichtete Engelhard zuerst am Alten Realgymnasium (heute Georg-Büchner-Schule) in DA, amtierte 1950 bis 1961 als Trainer beim Landessportbund Hessen, um ab 1962 an der Justus-Liebig-Schule zu DA wieder in den Schuldienst einzutreten und bis zur Pensionierung als Lehrkraft tätig zu sein. Daneben baute er beim SV Darmstadt 98 die Leichtathletik-Abteilung auf.