1909 bis 1911 schuf August Buxbaum auf der heutigen Schulinsel die Großherzogliche Liebigs-Oberrealschule für Jungen und die Eleonorenschule als höhere Mädchenschule. Buxbaum legte die beiden traditionalistischen Schulgebäude parallel zueinander an und stelle die Turnhalle als Trennung zwischen die Schulhöfe der Jungen- und Mädchenschule. Nur das Schuldienerwohnhaus an der Lagerhausstraße (Julius-Reiber-Straße) wurde von beiden Schulen gemeinsam genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die amerikanische Militärbehörde die nur leicht beschädigte Schule, gab sie jedoch im Oktober 1945 wieder frei.
Die vier höheren Darmstädter Schulen, die Justus-Liebig-Schule, das Ludwigs-Realgymnasium (die heutige Lichtenbergschule), das Alte Realgymnasium (Georg-Büchner-Schule) und das Ludwig-Georgs-Gymnasium waren hier in drangvoller Enge untergebracht und konnten nur im Schichtunterricht arbeiten. 1948 wurden die Kriegsschäden am Dach behoben und zwei Jahre später eine Turnhalle im Dachgeschoss eingeweiht, da die ursprüngliche Turnhalle als provisorische Stadthalle diente. Erst Anfang der 1960er Jahre fand der Schichtunterricht ein Ende, als die anderen Schulen nach und nach ausgezogen waren. In den folgenden Jahren stieg die Schülerzahl stark an, sodass die Stadt 1969 auf dem benachbarten ehemaligen Tewa-Fabrikgelände mehrere provisorische Pavillons errichten ließ, von denen einer bis heute erhalten ist, und 1980/81 einen zweistöckigen Fachtrakt auf dem Schulhof der Justus-Liebig-Schule baute. 2004 wurde die Schule denkmalgerecht saniert, erneut von 2016 bis 2022.
Lit.: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Stadt Darmstadt. Hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt Darmstadt – Denkmalschutzbehörde – Braunschweig, Wiesbaden 1994, S. 185.