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Engelmann, Hans Ulrich

Komponist
* 08.09.1921 Darmstadt
† 08.01.2011 Darmstadt
Neben dem Architekturstudium (1945-1947) erhielt Hans Ulrich Engelmann bereits 1946 privaten Kompositionsunterricht bei Hermann Heiss. Der Besuch der 1. Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Kranichstein 1946 gab ihm den Anstoß, ab 1947 Musikwissenschaft, Philosophie, Literatur- und Kunstgeschichte in Frankfurt/Main und Komposition bei Wolfgang Fortner in Heidelberg zu studieren. 1952 promovierte er über Béla Bartóks Mikrokosmos. Neben seiner Arbeit als Komponist und Musikschriftsteller sowie in zahlreichen Funktionen an deutschen Theatern – 1954 bis 1961 unter Gustav Rudolf Sellner am Hessischen Landestheater DA – war Engelmann seit 1955 als Dozent pädagogisch tätig. Nach Lehraufträgen an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main lehrte er dort von 1973 bis 1986 als Professor für Komposition. 2006 wurde ihm von der Hochschule die Ehrensenatorwürde verliehen.

Engelmanns kompositorisches Œuvre umfasst heute mehr als 100 Werke fast aller Gattungen. Diese Vielfalt verdankt sich seinem Verständnis vom Komponisten als einem „homo ludens“, der die verschiedenen Formen, Materialien und Haltungen, die ihm seine Zeit zur Verfügung stellt, aufgreift und in seinen Werken miteinander konfrontiert. So werden serielle Techniken, Tonalität, Pantonalität, Jazz und elektronische Klangerzeugung stilistisch zugleich souverän und undogmatisch gehandhabt. Für seine Leistungen wurde der in DA lebende Engelmann mit renommierten Auszeichnungen geehrt und mit der Verleihung der Johann-Heinrich-Merck-Ehrung (1971), der Goethe-Medaille des Landes Hessen (1986), dem Bundesverdienstkreuz (1991) und dem Hessischen Verdienstorden (1997) gewürdigt.

Lit.: Engelmann, Hans Ulrich: Vergangenheitsgegenwart. Erinnerungen und Gedanken eines Komponisten, Darmstadt 2001 (Darmstädter Schriften 80); Engelmann, Hans Ulrich: KLANG-FARBEN-MELODIE: Texte zur Musik 1946-1996, hrsg. von Christoph Schwandt, Darmstadt 2011 (Darmstädter Schriften 98).