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Engert, Ernst Moritz

Scherenschneider, Grafiker, Bühnenbildner
* 24.02.1892 Yokohama
† 14.08.1986 Lich/Oberhessen
1909 besuchte Ernst Moritz Engert die private Kunstschule von Wilhelm von Debschütz in München. Er war Mitglied der Münchener, Berliner und der Bonner Bohème und des Darmstädter Expressionistenkreises um die Dachstube und „Das Tribunal“. Um 1920 wohnte er zeitweise in DA. Mit seiner eindringlichen Silhouette „Judith“ gab er dem ersten Heft des „Tribunals“ sein Gepräge. Ebenso schuf er das Signet des „Bogenschützen“ für die 1919 gegründete Künstlervereinigung Darmstädter Sezession, deren erstes Plakat er gestaltete. Als Mitglied beteiligte er sich an den Ausstellungen der Sezession. Engert ist eine Ausnahmeerscheinung in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Publikationen belegen den unverwechselbaren, höchst kunstvollen, expressiven und fast abstrakten Stil seiner Scherenschnitte. Während wiederholter, längerer Aufenthalte in DA, entwarf er 1924 die Bühnenbilder und Kostüme für das Darmstädter Nationalstück  Datterich“ von Ernst Elias Niebergall. Von 1933 bis 1943 war Engert als Kartograf in Berlin tätig und wurde 1943 als Soldat eingezogen. Ab 1952 hatte er ein Lehramt an der Glasfachschule in Hadamar inne. Hadamar verfügt über ein eigenes Museum zu Leben und Werk des Künstlers, in dem rund 1.000 seiner Arbeiten beständig gezeigt werden. Im Städtischen Museum in Limburg ist das Werk Engerts Sammlungsschwerpunkt. Zahlreiche Kataloge dokumentieren sein umfangreiches Werk.

Lit.: Heusinger von Waldegg, Joachim: E. M. Engert. Monographie mit Dokumentation, Köln 1977; Hamm, Franz Josef: Im Gegenlicht – Ein Schattenbild. Engert zum 100. Geburtstag, Limburg 1992; Drenker-Nagels, Klara /Hamm, Franz Josef: Ernst Moritz Engert (1892-1986) Bohemien, Silhouettierst und Schattenspieler, Bonn 2014; Ders.: Ernst Moritz Engert (1892-1986) Konturen und Silhouetten - Ein Lebenswerk, Limburg 2016.