Stadtlexikon Darmstadt

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Böhm, Karl

Dirigent
* 28.08.1894 Graz
† 14.08.1981 Salzburg
Zuvor in München als Kapellmeister bei Bruno Walter tätig, wurde Karl Böhm am 11.03.1927 zum Generalmusikdirektor des Hessischen Landestheaters DA berufen. Ein Vorstellungskonzert mit Richard Wagners „Tristan und Isolde“ fand am 8. Mai statt, und mit Beginn der Spielzeit 1927/28 übernahm er die Dirigentenstelle. Intendant war zur gleichen Zeit Carl Ebert. Als Konzertdirigent stellte sich Böhm in DA mit Bruckners 7. Sinfonie vor (17.10.1927) und knüpfte unmittelbar an die Aufführungen von Michael Balling an. Auch seine Interpretationen von Richard Strauss (Don Juan, 06.12.1927; Zarathustra, 07.05.1928) wurden begeistert aufgenommen. Wilhelm Petersens „Große Messe“ op. 27 führte er am 16.06.1930 zum ersten Mal auf. Am 11.05.1931 verabschiedete sich Böhm als Konzertdirigent (Haydn, Mozart, Beethoven) und am 14. Juni als Operndirigent (Wagner, Meistersinger). Er schied mit Ende der Spielzeit 1930/31 aus und wechselte als Nachfolger von Egon Pollak an das Stadttheater Hamburg. Am 02.11.1980 wurde Böhm die Ehrenmitgliedschaft des Staatstheaters DA verliehen. Seine Gattin, Thea Böhm-Linhard, ließ sich in DA verschiedentlich als
Sopranistin in Konzerten hören. Sein Sohn Karlheinz (1928-2014) wurde nicht nur als Schauspieler, sondern auch durch die Gründung seiner Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“ bekannt. Für diese Leistung erhielt er 2004 den Ehrenring der Stadt DA.

Lit.: Böhm, Karl: Ich erinnere mich ganz genau, Zürich 1968; Bill, Oswald: Konzertleben in Darmstadt 1919-1939. In: Musik in Darmstadt zwischen den beiden Weltkriegen. Mit Beiträgen von Oswald Bill, Philipp Schweitzer, Hans Martin Balz und Ludwig Nöll, hrsg. von Hubert Unverricht und Kurt Oehl, Mainz 1980 (Beiträge zur mittelrheinischen Musikgeschichte Nr. 18), S. 9-46.