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Auferstehungskirche, Arheilgen

(s.a. Ev. Kirchengemeinden) Der heutige Bau der ev. Auferstehungskirche in Arheilgen wurde 1482 errichtet, er geht jedoch auf einen romanischen Kirchenbau des 12. oder 13. Jahrhunderts zurück, der erstmals 1225 unter dem Namen Kilianskirche erwähnt ist. Vorher erhob sich hier, wie Ausgrabungen ergaben, bereits eine karolingische Kapelle. Das Patrozinium (Kilian ist der Gründer des Bistums Würzburg) deutet auf die Zugehörigkeit Arheilgens zum Königshof Groß-Gerau hin, der 1013 dem Bistum Würzburg übereignet wurde. Im 15. Jahrhundert baute man die Kirche zu dem noch heute in seinen Grundzügen bestehenden spätgotischen Gotteshaus um und gab ihr den Namen Marienkirche. Auffällig am spätgotischen Erscheinungsbild war der überhöhte Chor, worin sich die überragende Bedeutung des priesterlichen Weiheraums gegenüber dem Aufenthaltsraum der Laien, dem Schiff, manifestierte. Der Niveauunterschied der beiden Räume wurde 1900 aufgehoben, das Dach des Kirchenschiffs erhöht. Die Auferstehungskirche wurde durch einen Brand 1569 stark beschädigt und 1635 bis auf die Mauern und das Chorgewölbe zerstört (Dreißigjähriger Krieg). Der Wiederaufbau war 1683 abgeschlossen. Zwischenzeitlich als Mehllager genutzt, wurde die Auferstehungskirche 1779 durch Johann Martin Schuhknecht gründlich instand gesetzt. Von Schuhknecht stammt auch der barocke Turm aus dem Jahr 1783. Bei einer weiteren Instandsetzung 1899/1900 erhielt das Kirchengebäude sein heutiges Aussehen. Den Namen „Auferstehungskirche“ trägt sie seit 1960.

Lit.: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Stadt Darmstadt. Hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt Darmstadt – Denkmalschutzbehörde – Braunschweig, Wiesbaden 1994, S. 611; Die Auferstehungskirche in Arheilgen - Baugeschichte, Ausstattung und Gemeindeleben, hrsg. von Ev. Auferstehungsgemeinde Arheilgen, Darmstadt 2019.