Hofglockenist, Hofmusikmeister
* 04.10.1836 Darmstadt
† 29.07.1906 Darmstadt
Karl Antons Vater Friedrich Anton (1786-1850), Militärmusikdirektor und Trompeter in der Hofkapelle, hatte bei seinem Freund, dem Hofglockenisten (Glockenspieldirektor) Friedrich Strauß vermittelt, dass dieser seinen Sohn Karl zu seinem Nachfolger ausbilden solle. Im September 1861 wurde Anton von Großherzog Ludwig III. offiziell zum „Hofglockenisten“ und Nachfolger von Strauß ernannt. Er war seitdem für die Bespielung, Instandhaltung und Pflege des Glockenspiels im Schloss zuständig. Dieses Amt übte Anton 45 Jahre bis zu seinem Tode aus. Im November 1886 ernannte Ludwig IV. ihn zum Hofmusikmeister. Anton bildete seinerseits ab 1886 seinen Sohn Georg (1871-1934) zum Hofglockenisten aus, der jedoch später als Maschinenfabrikant, v. a. von Maschinen zur Steinbearbeitung, zu Wohlstand kam. Nebenbei war Anton auch als Komponist tätig. Seine große Leidenschaft galt jedoch der Heimatgeschichte. Er war Stammgast in der Hofbibliothek (Universitäts- und Landesbibliothek) und dem Hessischen Staatsarchiv und publizierte viele kleinere heimatgeschichtliche Studien, meist in der Tagespresse, natürlich über den Glockenbau und das Glockenspiel im Darmstädter Schloss, aber auch zur Geschichte des Weißen Turms, der Stadtkapelle, der historischen Orgeln der Stadtkirche usw. Anton war daneben Mitglied der Freimaurerloge Johannes der Evangelist zur Eintracht (Logen). 1871 verlieh ihm Ludwig III. das Ritterkreuz II. Klasse des Verdienstordens Philipps des Großmütigen.