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Stadtkapelle

Die kleine Kapelle auf dem 1564 angelegten Friedhof am Kapellplatz wurde 1601/02 von dem landgräflichen Leib- und Zeltschneider Hermann Bierlein als Kirchenbuße gestiftet. Er errichtete allerdings nur den Rohbau und erst 1657 konnte die Stadt DA die Kapelle fertig stellen. 1714 bis 1768 diente sie als Garnisonskirche und 1770-1833 als Kirche der Reformierten Gemeinde. 1868 wurde die inzwischen stark verfallene Stadtkapelle abgerissen und zwischen 1868 und 1870 durch eine neugotische Saalkirche in Bruchstein von Eduard Hechler ersetzt.

Im Zweiten Weltkrieg brannte die Kirche fast vollständig aus, und die Reste des Friedhofs wurden verwüstet. Ein Teil der Außenmauer blieb als Ruine erhalten und wurde 1954 als Gedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkriegs gestaltet (Mahnmale). Auf dem Kapellplatz konnten außerdem noch einige verstreut stehende Grabsteine erhalten werden. 1995 schuf der Bildhauer Thomas Duttenhöfer anlässlich des 50. Jahrestags des Kriegsendes eine überlebensgroße Bronzeplastik als Mahnmal.

Lit.: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Stadt Darmstadt. Hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt Darmstadt – Denkmalschutzbehörde – Braunschweig, Wiesbaden 1994, S. 92; Haupt, Georg: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Darmstadt, 2 Bde., Darmstadt 1952–54, S. 155f.