(geb. Markgräfin von Baden)
* 10.09.1788 Augsburg
† 27.01.1836 Darmstadt
Die badische Prinzessin Wilhelmine war gleich mehrfache Cousine des Darmstädter Erbprinzen Ludwig (II.), mit dem sie, gerade 16 Jahre alt, im Herbst 1804 verheiratet wurde. Wilhelmine sicherte mit den 1806/09 geborenen Söhnen Ludwig (III.) und Karl die Erbfolge im nunmehrigen Großherzogshaus, lebte aber dann zunehmend ihr eigenes Leben. Dazu gehörte die rege Korrespondenz, u. a. mit der älteren Schwester Luise, der Frau Zar Alexanders I. in St. Petersburg, ebenso wie die Familienbesuche im nicht allzu fernen Karlsruhe. Finanziell unabhängig, ließ sich Wilhelmine in DA ab 1810 als Sommer-Domizil den Park Rosenhöhe anlegen. 1826 wurde hier das Mausoleum (Mausoleen) für die auf einer Schweiz-Reise verstorbene Tochter Elisabeth gebaut, zu deren Geburt sie fünf Jahre zuvor das als Erziehungsinstitut für verwaiste Beamtentöchter konzipierte „Elisabethenstift“ in Nieder-Ramstadt gestiftet hatte. Bevorzugter Wohnsitz war künftig das damals von Finanzminister August Konrad von Hofmann gekaufte Schlösschen Heiligenberg an der Bergstraße. Der 1815 von den Karlsruher Verwandten als „Gouverneur“ der Söhne empfohlene Offizier August Ludwig von Senarclens-Grancy aus dem Waadtland war längst zu Wilhelmines ständigem Begleiter geworden. Auf dem 1844 von Moritz von Schwind entworfenen Bild der Großherzogsfamilie vor dem Modell des „Monuments“ für Ludewig I. (Ludwigsmonument) hängt Wilhelmines Porträt im Hintergrund an der Wand. Das von den jüngeren Kindern errichtete goldene Erinnerungskreuz steht weithin sichtbar auf dem Heiligenberg. Ihre Grabstätte befindet sich im Alten Mausoleum auf der Rosenhöhe. 1881 wurden die Wilhelminenstraße und der Wilhelminenplatz nach ihr benannt.
Lit.: Haus Hessen. Biografisches Lexikon, hrsg. von Eckhart G. Franz (Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission, NF 34), Darmstadt 2012, HD 66, S. 341f.; Maaß, Rainer: Wilhelmine, Lausanne und die Folgen: Die Reisen der Erbprinzessin und späteren Großherzogin Wilhelmine von Hessen und bei Rhein (1788-1836) in die Schweiz. In: Unterwegs … des Fürsten Reiselust, Katalog Schlossmuseum, Darmstadt 2012, S. 69-94.