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Tagore, Rabindranath

Indischer Dichter, Philosoph
* 07.05.1861 Kalkutta/Indien
† 07.08.1941 Kalkutta
Das durch die Reise Großherzog Ernst Ludwigs nach Bombay, Delhi und Rahjastan im Winter 1902/03 vertiefte Interesse an den Traditionen Indiens fand Unterstützung bei dem 1917 als Hofmarschall berufenen Kuno Graf von Hardenberg, der ebenfalls zu Jahrhundertbeginn nach Fernost gereist war. Nach Kriegsende holte er den Grafen Hermann Keyserling und seine „Schule der Weisheit“ nach DA. Dessen Einladung führte zum Besuch des 1913 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichneten indischen Dichters Tagore im Juni 1921. Tagore wohnte beim Großherzog im Neuen Palais, hielt Vorträge im Palaisgarten vor unterschiedlichem Publikum – vor allem vor Studenten und Schülern, mit denen er zum Goethefelsen am Herrgottsberg wanderte –, aber auch im Gewerkschaftshaus und beim „Hessischen Volksfreund“, was Aufsehen erregte. Man war auf der Suche nach neuen Werten, hoffte Erleuchtung „ex oriente“. Der zweite Besuch Tagores, bei dem er 1930 noch einmal für eine Woche bei Großherzog Ernst Ludwig zu Gast war, verlief weniger spektakulär.

Lit.: Kämpchen, Martin: Rabīndranāth Tagore und Deutschland, Deutsche Schillergesellschaft, Marbacher Magazin 134, Marbach 2011.