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Schwarzkopf, Nikolaus

Volksschullehrer, Dichter
* 27.03.1884 Urberach/Kreis Dieburg
† 17.10.1962 Darmstadt
Der Sohn eines Pflasterers und einer Näherin aus Urberach ließ sich an der Präparandenanstalt in Lindenfels und am Lehrerbildungsseminar Bensheim zum Volksschullehrer ausbilden und übte diesen Beruf von 1904 bis 1924 an Volksschulen in Mainz, Neckarsteinach und zuletzt in Ockenheim bei Bingen (1920-24) aus. Während dieser Zeit erschienen erste Dichtungen Schwarzkopfs im Münchner Verlag Müller („Maria vom Rheine“, Erzählung, 1919 und „Mathias Grünewald. Ein Büchlein für Kinder Gottes“, 1920). 1924 quittierte Schwarzkopf den Schuldienst und übersiedelte nach DA, um hier fortan als freier Schriftsteller tätig zu sein. Zur Sicherung seiner Existenz nahm er eine Stellung an der örtlichen Volkshochschule an. Schwarzkopfs wachsender Ruf als Schriftsteller manifestierte sich in der Verleihung des Georg-Büchner-Preises 1930, der ihm für die erste – noch nicht im Druck erschienene – Fassung seines später noch zweimal überarbeiteten Romans über Mathias Grünewald zuerkannt wurde („Der Barbar. Ein Mathias-Grünewald-Roman“, München 1930). Schwarzkopf, der sich seit Ende des Ersten Weltkriegs als bekennender Sozialist und „Weltverbesserer“ ohne parteipolitische Bindung verstand, verlor 1933 seine Stellung an der Volkshochschule und zog sich 1937 auf Drängen der lokalen NSDAP-Größen in die Anonymität der Großstadt Berlin zurück. Der zeitweiligen Bedrängnis während des Dritten Reichs zum Trotz veröffentlichte er 1941 seinen Erfolgsroman „Der Feldhäfner oder Freude auf weite Sicht“. Nach einer nur kurzfristigen Einberufung zum Kriegsdienst im Jahr 1944 verlor Schwarzkopf seine linke Hand bei einem Tieffliegerangriff. 1945 kehrte er zunächst vorübergehend nach Urberach zurück, bevor er 1951 mit seiner zweiten Ehefrau abermals nach DA übersiedelte. Schwarzkopfs Grab befindet sich auf dem Alten Friedhof, sein literarisches Werk genießt gegenwärtig kaum noch Beachtung.