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Kováts, Georg von

Bildhauer
* 12.02.1912 Klausenburg/Siebenbürgen
† 08.08.1997 Gauting bei München
Georg von Kováts verbrachte seine Jugend in Wien. Der Wunsch, in plastischem Material zu gestalten, zog ihn zum Studium zu Karl Albiker nach Dresden, dann zu Richard Scheibe nach Berlin. Während des Kriegs gehörte er dort zum Umkreis des Atelierhauses Klosterstraße. Die Gruppe, die häufig auch von Käthe Kollwitz besucht wurde, distanzierte sich vom NS-Regime. Bis 1950 beschäftigte sich der Bildhauer hauptsächlich mit der Figuration, später wurde seine Formensprache immer ungegenständlicher. Während seiner Aufenthalte in Paris lernte er die Künstler Brancusi, Arp, Giacometti, Léger, Masson und Soulages  kennen. Auf Einladung von Wilhelm Loth schickte Kovats 1950 seinen „Henkelkopf“ in die Ausstellung „Das Menschenbild in unserer Zeit“ (Darmstädter Gespräche) nach DA. Er zog von Gauting, wo er in den 1950er Jahren lebte, nach DA und war Vorstandsmitglied der Darmstädter Sezession
. Die Arbeiten von Kováts sind meist freie organische Formen, oftmals auch in Gips, die er gekonnt mit Farbe „patinierte“. Es sind eigenständige und vitale Objekte wie die „Chimäre“ oder „Nike“. Zu den Formen sagte Kováts: „Ich habe die gegenständliche Welt sehr intensiv erfahren (...). Es ist ein ganz natürlicher Prozess, dass man die Formen reduziert, um das Gesamte zu intensivieren. Keine Verarmung, sondern Auffüllung nach der andern Seite, zur bildnerischen hin.“ 2012 wurde zu seinem 100. Geburtstag im Kunst Archiv DA die Ausstellung „Mytos und Form“ gezeigt.

Lit.: Krimmel, Elisabeth: Georg von Kováts – ein Bildhauer zwischen Mythos und Wirklichkeit, Darmstadt 1992 (Merck Edition Nr.30); Kunst im öffentlichen Raum in Darmstadt 1641-1994. Hrsg. von Roland Dotzert und Klaus Wolbert. Bearb. von Emmy Hoch, Darmstadt 1994, S. 396; Ein Europäer aus Bratislava, Georg von Kováts - Skulpturen und Bilder, Ausstellungskatalog, Bratislava 2001; Mytos und Form, Georg von Kováts. Zum 100. Geburtstag, hrsg. Kunst Archiv Darmstadt, 2012.