Maler, Illustrator, Lebenskünstler
* 04.06.1913 New York
† 04.03.1990 Darmstadt
Der Sohn eines in die USA emigrierten polnischen Grafen verbrachte seine Kindheit sowohl beim Großvater auf Gut Jablonia in Polen als auch in den Vereinigten Staaten. Die frühen Stationen seines Kunststudiums hießen New York (National Academy of Design) und Chicago (American School of Art). Eine 1933 gefundene Erstanstellung als Bühnenbildner bei den MGM-Studios in Hollywood gab Jablonski alsbald wieder auf, weil ihn der verwegene Beruf eines Kaskadeurs (Stuntman) lockte. Der Verabschiedung vom Filmfach folgte 1934 bis 1937 die abermalige Hinwendung zur Malerei und eine Studienreise nach Paris zu Marcel Evan. Nach fünf Jahren Tätigkeit als freischaffender Künstler in New York führte ihn der Kriegsdienst zu den Fallschirmjägern der amerikanischen Invasionstruppen in der Normandie. 1945 versetzte ihn die US-Armee als Kulturoffizier nach Wien. Dort lernte Jablonski seine spätere Ehefrau, die aus DA stammende Opernsängerin Elisabeth („Lisa“) Schneider, kennen. 1959 verließ Jablonski die Vereinigten Staaten, um mit seiner Ehefrau nach DA zu übersiedeln. Als faszinierende Persönlichkeit mit erlebter Geschichte vermochte Jablonski auch die Schwierigkeiten des Neuanfangs in DA zu meistern. Namentlich bei der Ateliersuche wurde er von öffentlichen Stellen unterstützt: So stellte ihm seit September 1961 zunächst Ortsverwalter Fritz Dächert im Eberstädter Rathaus einige Räume zur Verfügung, und die HEAG (Entega) richtete ihm 1963/64 ein Atelier im Busdepot Klappacherstraße 172 ein. Jablonski stand in der malerischen Tradition des französischen Impressionismus. Wiederholt kam er auf die Darstellung der Pariser Stadtlandschaft zurück, deren Darstellung zuletzt ekstatische Züge annehmen konnte. Im Spätwerk des Künstlers tauchen schließlich auch visionäre Landschaftsbilder auf, die reine Innenbilder Jablonskis darstellen.
Lit.: Scherer, Brigitte / Kirn, Thomas: Künstler in Darmstadt, Darmstadt 1969; Held, Roland: Kunstszene Darmstadt A-Z. Hrsg. vom Archiv Darmstädter Künstler, Darmstadt 1987.