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Hügel, Adolf

Vermessungsingenieur, Finanzbeamter
* 17.06.1806 Mainz
† 03.12.1887 Darmstadt
Adolf Hügel studierte nach dem Abitur von 1825 bis 1828 in Gießen Mathematik und Kameralwissenschaften und promovierte im Mai 1828 zum Dr. phil. Nach mehreren beruflichen Stationen bei der hessischen Kataster- und Finanzverwaltung wurde er am 05.04.1838 zum Vorsteher des Darmstädter Katasterbüros ernannt, der Aufsichtsbehörde für das Kataster- und Vermessungswesen im Großherzogtum Hessen. Diese leitende Position bekleidete er bis Juli 1865. Ebenfalls 1838 bis 1865 war Hügel Mitglied der Prüfungskommission für höhere Finanz-, Bau- und Forstbeamte. Daneben bildete er Geometer sowie Finanz-, Bau- und Forstassistenten in Mathematik aus. Im Juli 1865 wurde Hügel zum Direktor der Obersteuerdirektion ernannt und als solcher im Juni 1871 in den Ruhestand versetzt. Hügel war für mehr als drei Jahrzehnte einer der einflussreichsten Beamten des Großherzogtums Hessen und erwarb sich Verdienste um die hessische Finanz- und Eisenbahnverwaltung sowie das Vermessungswesen. Dabei trat er in die Fußspuren seines Schwiegervaters Christian Leonhard Philipp Eckhardt, dessen Tochter Marie er 1835 geheiratet hatte. Hügel war maßgeblich an der Planung und dem Bau mehrerer Eisenbahnstrecken beteiligt und gab Karten des Großherzogtums Hessen-Darmstadt heraus, saß 1864 bis 1878 in der „Europäischen Gradmessungs-Commission“, die sich mit der Gestalt der Erde befasste. Weiterhin war er verantwortlich für die Gründung der Darmstädter Rentenanstalt im Jahr 1844 und veranlasste 1855 die Gründung einer damit verbundenen Lebens- und Leibrenten-Versicherungsanstalt. Hügel erhielt mehrere hohe Auszeichnungen, darunter das Ritterkreuz des Verdienstordens Philipps des Großmütigen und das Verdienstkreuz des russischen St. Annenordens. Seit 1888 ist die Darmstädter Hügelstraße nach ihm benannt.

Lit.: Rößling, Karlheinz: Die Geschichte des Katasters in Hessen-Darmstadt, 2 Bde., Wiesbaden 1996 (Mitteilungen der DVW-Landesvereine Hessen e. V. und Thüringen e. V., Sonderheft 1/1996), S. 341-344.