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Hessemer, Friedrich Maximilian

Architekt, Schriftsteller
* 24.02.1800 Darmstadt
† 01.12.1860 Frankfurt/Main
Baurat Bernhard Hessemer (1753-1831) entstammte einer seit dem frühen 18. Jahrhundert in DA ansässigen Brauer- und Ratsfamilie. Sein Sohn Friedrich Maximilian, kurz Fritz Max, der sich schon 1815 freiwillig zum hessischen Artilleriekorps meldete, wollte anfangs Offizier werden. Nach dem vorzeitigen Abbruch des dazu begonnenen Mathematik-Studiums im politisch unruhigen Gießen ließ er sich bei Oberbaudirektor Georg Moller, dessen Schwester der Vater in zweiter Ehe geheiratet hatte, im Baufach ausbilden und assistierte beim Bau der kath. St. Ludwigskirche. Die wenig reizvolle Tätigkeit als Oberbaukondukteur für Oberhessen unterbrach er 1827 für eine auf zwei Jahre geplante Studienreise nach Italien, die ihn als Begleiter eines englischen Lords bis nach Ägypten zu den Pyramiden und nach Assuan führte. Nach der Rückkehr 1830 übernahm Hessemer die zwischenzeitlich angebotene Professur für Baukunst an der Städel-Schule in Frankfurt/Main, das zur eigentlichen Wirkungsstätte wurde. Aktiv in der Freimaurer-Loge (Logen) und in zahlreichen kulturellen Vereinen, versuchte er sich auch als Literat und hielt zahlreiche Vorträge, bei denen es freilich in Frankfurt hieß: „Erst esse mer, dann Hessemer“. Die Grabstätte von Friedrich Maximilian Hessemer befindet sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof. Sein Sohn Paul Hessemer (1853-1944), Ingenieur und Direktor der Südhessischen Wasserwerke in Frankfurt, machte sich als Familienforscher einen Namen.

Lit.: Hessische Biographien. In Verbindung mit Karl Esselborn und Georg Lehnert hrsg. von Hermann Haupt, Bd. 2, S. 335-338; Darmstädter draußen. Ihr Leben im Ausland. Zum 650jährigen Stadtjubiläum Darmstadts hrsg. von Kurt Schleucher, Darmstadt 1980, S. 127-161; Bott, Katharina / Eichenauer, Jürgen: Friedrich Maximilian Hessemer. Ein Frankfurter Baumeister in Ägypten, Frankfurt/Main 2001.