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Hesse, Karl

Staatsrat, Hessischer Landesforstmeister
* 26.11.1882 Mainz
† 25.07.1967 Darmstadt
Nach dem Studium der Forstwissenschaft in Gießen trat Karl Hesse zunächst in die Weinbauverwaltung, später dann in Großprivatwaldverwaltungen ein. 1920 wurde ihm die Leitung des Forstamts DA übertragen. Im gleichen Jahr wurde er Referent in der Darmstädter Ministerialforstabteilung und nach rascher weiterer Beförderung bereits 1925 zum Staatsrat ernannt. Bis zum Zusammenbruch 1945 war Hesse Chef der Hessen-Darmstädtischen Landesforstverwaltung. Das Hessische Forst- und das Hessische Naturschutzgesetz tragen seine Züge (s. a. Waldgeschichte, Natur- u. Landschaftsschutz). 1931 wurde er von der Universität Gießen zum Dr. phil. h. c. promoviert. In den schwierigen Jahren des Nationalsozialismus hat Hesse sich Waldverkäufen und Großeingriffen widersetzt und den Ausgleich der Waldrodungen durch eine Walderhaltungsabgabe gefordert. Seine besonderen forstpolitischer Ansätze waren die Fortbildung des Fachpersonals, die Förderung der Waldschönheit (Forstästhetik), die Einrichtung der Hessischen Vogelschutzwarte, die Wiedereinbürgerung des Uhus, die Durchsetzung der Belange des Waldes, des Wildes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Nach dem Krieg engagierte er sich für die Wiederentstehung der großen Fortbildungsträger Hessischer und Deutscher Forstverein, deren Präsident er bis 1952 war. Außerdem war er Vorsitzender des Bundes für Vogelschutz und Waldästhet.

Lit.: Biographien bedeutender hessischer Forstleute, hrsg. von der Georg-Ludwig-Hartig-Stiftung, Wiesbaden 1990, S. 303-306.