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Rieger, Max(imilian)

Germanist, Schriftsteller
* 08.04.1828 Darmstadt
† 10.11.1909 Alsbach/Bergstraße
Der Sohn eines großherzoglichen Medizinalrats studierte nach dem Abitur am Darmstädter Ludwig-Georgs-Gymnasium klassische und deutsche Philologie in Gießen, Berlin und Heidelberg, wo er 1849 promoviert wurde. 1853 in Gießen für Germanistik habilitiert, hat Rieger zunächst dort, dann 1856 kurzzeitig in Basel gelehrt, beendete diese Verpflichtung aber bereits nach zwei Jahren und lebte seitdem als Privatgelehrter in DA. Im Mittelpunkt seiner Forschungen stand die mittelhochdeutsche Volksdichtung, insbesondere das Nibelungenlied. Er wirkte im Beirat des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg mit, war Vorstandsmitglied und später auch Vorsitzender des Historischen Vereins für das Großherzogtum Hessen. Wichtig wurde ihm das aktive Engagement in der „Erweckungs“-Bewegung der ev. Kirche. Gründungsmitglied der „Südwestdeutschen Konferenz für die Innere Mission“, war Rieger mehr als zwei Jahrzehnte Mitglied der hessischen Landessynode und übernahm 1883 die Baukosten der von dem Kopenhagener Architekten Aake von Kauffmann errichteten Martinskirche in DA, die dem Martinsviertel ihren Namen gab. Der neben der Kirche liegende Platz wurde 1907 nach ihm benannt. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA.

Lit.: Noack, K.: Zum Andenken an Max Rieger. In: Volk und Scholle 6, 1928, S. 135-137; Deutsche Biographische Enzyklopädie, hrsg. von Walter Killy und Rudolf Vierhaus, Bd. 8, S. 297.