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Riegel, Ernst

Gold- und Silberschmied
* 12.09.1871 Münnerstadt
† 14.02.1939 Köln
Nach seiner Ausbildung durch den Münchner Goldschmied Fritz von Miller und mehrjähriger erfolgreicher Tätigkeit in München wurde Ernst Riegel 1906 von Großherzog Ernst Ludwig als Lehrer für Kleinkunst an die Großherzoglichen Lehrateliers für angewandte Kunst nach DA berufen (Werkkunstschule). 1913 wechselte er an die Kölner Kunstgewerbe- und Handwerkerschule, wo er bis zu seiner Pensionierung 1933 lehrte. Trotz des Ortswechsels nahm er 1914 an der 3. Darmstädter Künstlerkolonieausstellung mit über 50 Arbeiten teil und fertigte für seinen Darmstädter Kundenkreis nachweislich noch bis 1915. In seiner Darmstädter Zeit entstanden, zum Teil im Auftrag des Großherzogs, Prunk- und Ziergefäße, Ehrenpreise, Schmuckstücke, aber auch Figuren für die Wächtersbacher Steingutfabrik, Textilien für den sakralen Bereich oder Metallarbeiten wie die Bekrönung des Brunnens am Darmstädter Hauptbahnhof. Riegel fertigte kirchliches Gerät für über 30 Gemeinden im Großherzogtum, darunter für die Kirchenbauten des Architekten Friedrich Pützer. Berühmt wurde er für seine Amts- und Ehrenketten, deren erste 1907 Großherzog Ernst Ludwig für den Rektor der Universität Gießen stiftete. Es folgten, neben weiteren Amtsinsignien, die Oberbürgermeisterketten der Städte Aschersleben (1908), Leipzig (1910), Worms (1911), Beuthen (1912) und DA (1926, Amtskette des OB).

Lit.: Heller, Carl Benno / Glüber, Wolfgang: Ernst Riegel, Goldschmied zwischen Historismus und Werkbund, Heidelberg 1996.