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Olbrich-Brunnen

Die beiden Brunnenschalen nach einem Entwurf von Joseph Maria Olbrich stehen heute auf dem Luisenplatz, südlich und nördlich des Ludwigsmonuments. Das „Comitee zur gärtnerischen Verschönerung des Luisenplatzes“ forderte Olbrich 1907 auf, Vorschläge für die Gestaltung des Luisenplatzes zu machen. Zu seinen Vorschlägen gehörte die Errichtung zweier Brunnenschalen. Die Ausführung der Brunnen wich allerdings leicht von den Entwürfen Olbrichs ab. Bis zur Hessischen Landesausstellung 1908 waren sie fertig gestellt. Die beiden Jugendstilbrunnen bestehen jeweils aus einer Schale und einem Becken. Die runde, flache Schale ruht auf einer in der Mitte des ebenfalls runden Wasserbeckens stehenden kurzen, gestuften Säule. In der Mitte der Schale entspringt einer Fontäne Wasser, das sich dann über den Rand der Schale als Wasserschleier in das darunter liegende Becken ergießt. Die Schale wurde aus Kupferblech gearbeitet und ruht auf bronzenen Kugeln, das Becken ist aus Sandstein gefertigt. Am Übergang vom flachen zum tiefen Teil der Schale sind vergoldete Gravuren eingelassen. Am Beckenrand aus Sandstein befinden sich vier verhältnismäßig kleine Ausbuchtungen, mit Tierköpfen geschmückt, an denen der Beckenrand durchbrochen wird.

Seit 2007 befindet sich in Zentrum von Opava, der Geburtsstadt von Joseph Maria Olbrich, ein Nachbau des Olbrich-Brunnens. Die Pläne dazu wurden von Studierenden der Hochschule DA erstellt.

Lit.: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Stadt Darmstadt. Hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt Darmstadt – Denkmalschutzbehörde – Braunschweig, Wiesbaden 1994, S. 139.