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Jesuiten

Auf Wunsch des Mainzer Bischofs Hermann Volk kamen 1963 die ersten Jesuiten, Mitglieder der ostdeutschen Provinz, nach DA. Der Jesuitenorden ist einer der jüngsten großen Orden der kath. Kirche und wurde von Ignatius von Loyola (1491-1556) als Gesellschaft Jesu, lateinisch Societas Jesu (Abk. SJ), gegründet. Bis zur Errichtung eines eigenen Hauses kamen die aus anderen Städten abgezogenen Jesuiten im ehemaligen „Kloster“ von St. Fidelis unter. Die zeitgleich von Gießen übergesiedelte Missionsprokur für Simbabwe/Rhodesien, welche Missionare und Einrichtungen in dem ostafrikanischen Land unterstützte, war zunächst in Griesheim, dann in der Roßdörfer Straße untergebracht. 1968/69 erhielten die Jesuiten im neu erbauten Gebäudekomplex in der Nieder-Ramstädter-Straße 30 eine eigene „Residenz“ (Kath. Bildungszentrum). Von dort gingen die Patres ihren unterschiedlichen Aufgaben nach: So z. B. in der Leitung der Kath. Hochschulgemeinde und in der des Kath. Bildungszentrums. Andere Mitglieder der Kommunität waren in der Lehrerfortbildung und -seelsorge bzw. Religionspädagogik, in der Militärseelsorge und auf sozialwissenschaftlichem Gebiet oder in der Organisation „Ärzte für die Dritte Welt“ tätig. Zur Kommunität gehörten Werner  Bulst und auch Johannes Leppich, der als Straßenprediger weithin bekannt wurde. 1997 wurde die Missionsprokur nach Nürnberg verlegt und der letzte Jesuit verließ DA.