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Flachsland, Caroline verh. Herder

* 28.01.1750 Reichenweier/Ober-Elsass
† 15.09.1809 Weimar
Caroline Flachsland war die Tochter eines in württembergischen Diensten stehenden Beamten und kam nach dem Tod der Eltern 1766 nach DA. Sie lebte im Haus ihrer Schwester Friederike, die mit dem Geheimrat und späteren Minister Andreas Peter von Hesse verheiratet war. Flachsland gehörte bald zu dem „gefühlsseligen“ Freundschaftskreis von Frauen und Männern (Kreis der Empfindsamen), dessen bedeutendste Mitglieder Johann Heinrich Merck, Andreas Peter Hesse und die Hofdamen Henriette von Roussillon und Luise von Ziegler in direkter Verbindung zu der geistreichen Landgräfin Karoline standen. Durch diesen Freundeskreis, dem vorübergehend auch Goethe, Wieland, Gleim und Sophie de la Roche angehörten, lernte sie 1770 ihren späteren Ehemann Johann Gottfried Herder kennen. Der Briefwechsel zwischen Flachsland und Herder gehört zu den wichtigsten Dokumenten der „Empfindsamkeit“. Goethe, der 1772 oft aus Frankfurt nach DA kam, um die Freunde zu treffen, widmete Flachsland das Gedicht „Fels-Weihegesang an Psyche“. Am 02.05.1773 heirateten Flachsland und Herder in der Darmstädter Stadtkirche.

Lit.: Neue Deutsche Biographie. Hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 8, S. 603f.; Schütte-Bubenik, Andrea: „Empfindsamkeit“ auf Abwegen. Die Korrespondenzen der Caroline Herder, Dissertation Berlin 2001.