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Eleonorenschule

Auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks (Gasversorgung) wurden 1909 bis 1911 die Eleonorenschule und die benachbarte Justus-Liebig-Schule von August Buxbaum im traditionalistischen Stil gebaut. Die Schulen bestanden aus den beiden Schulhauptgebäuden, der dazwischen liegenden Turnhalle, welche die beiden Schulhöfe voneinander trennte und dem gemeinsam genutzten Schuldienerwohnhaus. Zusammen mit der westlich anschließenden Diesterwegschule bildeten die drei Schulen die bis heute bestehende Darmstädter Schulinsel. Die Eleonorenschule, die den Namen der letzten Darmstädter Großherzogin trug, war nach der Viktoriaschule die zweite Höhere Mädchenschule DAs und umfasste neben der zehnjährigen Höheren Mädchenschule, noch eine zweijährige Frauenschule, die seit 1935 dreijährig war und zum Abitur führte, sowie seit 1934 ein Kindergärtnerinnen-Seminar.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Eleonorenschule im Oktober 1945 den Unterricht als Realgymnasium für Mädchen wieder auf. Da das Schulgebäude von Dienststellen der Stadtverwaltung genutzt wurde und die Turnhalle in eine provisorische Stadthalle (Kongressgebäude) umgewandelt wurde, musste der Unterricht auf drei verschiedene Schulgebäude verteilt werden. Außerdem musste im Schichtunterricht gelehrt werden. Erst seit 1958 diente die Eleonorenschule dann wieder reinen Schulzwecken, nachdem die Stadtverwaltung das neue Stadthaus (Rathäuser, Stadthäuser) in der Grafenstraße bezogen hatte. Die Turnhalle konnte erst seit 1972 wieder uneingeschränkt von der Schule genutzt werden. Aufgrund der steigenden Schülerzahl ließ die Stadtverwaltung 1969 zunächst provisorische Klassen-Pavillons errichten, von denen einer bis heute erhalten ist. 1980/81 kam ein zweistöckiger Fachtrakt für die Eleonoren- und die Justus-Liebig-Schule hinzu. Die Eleonorenschule ist seit 1975 ein reguläres koedukatives Gymnasium und arbeitet eng mit der benachbarten Justus-Liebig-Schule zusammen.

Lit.: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Stadt Darmstadt. Hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt Darmstadt – Denkmalschutzbehörde – Braunschweig, Wiesbaden 1994, S. 184f.