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Duller, Eduard

Schriftsteller, Redakteur
* 08.11.1809 Wien
† 24.07.1853 Wiesbaden
Nach der Schulausbildung studierte Eduard Duller in Wien Jura, brach das Studium 1830 jedoch ab, um seinen schriftstellerischen Neigungen nachzugehen. Sein erstes Drama „Meister Pilgram“ wurde 1828 im Theater an der Wien aufgeführt. 1830 ließ Duller sich in München als freier Schriftsteller und Redakteur einer liberalen Zeitung nieder, die jedoch 1831 bereits verboten wurde. In den folgenden Jahren stellte er sich als Redakteur mehrerer liberaler Zeitungen in den Dienst der Bewegung des Vormärz. Über Baden-Baden, Trier und Frankfurt kam er im Herbst 1836 nach DA, wo er sich ebenfalls literarisch betätigte, mit Karl Buchner und Ferdinand Freiligrath verkehrte, Luise von Ploennies in ihren literarischen Bestrebungen unterstützte und einer der Protagonisten des kurzlebigen „Vereins für Wissenschaft, Literatur und Kunst“ war. Seit 1842 war Duller Redakteur der vom Verleger Gustav Jonghaus (Verlage) herausgegebenen literarisch-politischen Zeitschrift „Vaterland“, 1848 der „Darmstädter Zeitung“. Seine politische Überzeugung floss auch in seine zahlreichen literarischen Arbeiten (Balladen, Romane) ein. Daneben verfasste er wissenschaftliche Werke, darunter die vom Historischen Verein geförderten „Neuen Beiträge zur Geschichte Philipps des Großmütigen“ (DA 1842). Seit Ende 1844 beschäftigte Duller sich hauptsächlich mit dem Deutschkatholizismus, zu dessen begeisterten Befürwortern in Hessen er gehörte. 1845 gehörte er zum Vorstand der neu gegründeten Darmstädter deutschkatholischen Gemeinde. Als sein Eintreten für die Ziele der Revolution 1848/49 ihn der Darmstädter Gesellschaft zunehmend entfremdete, zog Duller im Juli 1849 nach Mainz, wo er im Januar 1851 zum Prediger der Deutschkatholischen Gemeinde gewählt wurde. Seine rastlose Tätigkeit ließ Duller früh erkranken. Er starb mit 43 Jahren in Wiesbaden und wurde auf dem Mainzer Friedhof beigesetzt.

Lit.: Hessische Biographien. In Verbindung mit Karl Esselborn und Georg Lehnert hrsg. von Hermann Haupt, Bd. 3, S. 91-96.