Stadtlexikon Darmstadt

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Dahl, Johann Conrad

Kath. Pfarrer, Domkapitular
* 19.11.1762 Mainz
† 10.03.1833 Mainz
Johann Conrad Dahl war von 1817 bis 1830 zweiter Pfarrer von St. Ludwig. Nach seiner Priesterweihe (1786) war er zunächst als Kaplan an verschiedenen Orten tätig, dann Vikar in Mainz am Stift St. Johannis. 1803 wurde ihm die Pfarrstelle in Budenheim, anschließend im Jahr 1805 die von Gernsheim übertragen. Mit seiner Berufung zum Pfarrer von St. Ludwig ernannte ihn Großherzog Ludewig I. zugleich zum Kirchen- und Schulrat. In seiner Amtszeit wurde die erste kath. Kirche DAs seit der Reformation geplant und gebaut. Nach Vorlage mehrerer Baupläne sprach sich der Großherzog, der schon etliche Gelder zum Bau der Kirche bereitgestellt hatte, für den Moller’schen Plan einer Rotunde (Rundkirche) aus und genehmigte am 28.12.1820 ihre Errichtung auf dem Riedeselberg. Eine Baukommission, der kein Kirchenvorstandsmitglied angehörte und die dem Großherzog direkt unterstand, hatte für die notwendige Finanzierung zu sorgen, während Dahl die Rechnungsführung innehatte. Die Grundsteinlegung nahm am 11.06.1822 Ludewig I. selbst vor. Nach fast fünfjähriger Bauzeit war die Fertigstellung der Kirche so weit fortgeschritten, dass sie von dem Geheimen Staatsrat von Wreden, der während der Vakanz des Mainzer Bischofsstuhls die offiziellen Diözesangeschäfte führte, am 25.03.1827 benediziert werden konnte. Kurz vor der Inthronisierung von Joseph Vitus Burg zum Bischof von Mainz wurde Dahl Ende 1829 zum Domkapitular in Mainz berufen. Er veröffentlichte mehrere Bücher zu geschichtlichen wie auch zu topographischen Themen und wurde von verschiedenen Landesherren hoch dekoriert worden.

 

Lit.: Die Pfarrchronik von St. Ludwig in Darmstadt 1790-1945, rekonstruiert von Alfred Bang-Kaup unter Mitwirkung von Wilhelm Kastell, Mainz 1957.