1941 wurde an der städtischen Handelsschule Darmstadt (Berufliches Schulwesen) eine Abteilung für Chemotechniker eingerichtet. Nach Kriegsende wurde diese als selbstständige „Städtische Chemotechnische Fachschule“ weitergeführt und mit 29 Schülern am 16.07.1946 in einem Kellerraum des zerstörten Garnisonslazaretts in der Eschollbrücker Straße (Akaziengarten) eröffnet. Die Schule bildete in vier Semestern Techniker für die chemische Industrie aus. In den ersten zehn Jahren durchliefen 388 Schüler und Schülerinnen die Ausbildung. Der Ausbildungsbedarf war wesentlich höher, aber die Schule hatte keine Erweiterungsmöglichkeiten. Da die Stadt sich nicht in der Lage sah, Erweiterungen zu finanzieren, sollte die Chemotechnische Fachschule zunächst Teil der Ingenieurschule für Maschinenwesen werden. Zum 01.01.1964 wurde sie jedoch als eigenständige „Staatliche Chemieschule“ vom Land Hessen übernommen und zugleich zur Ingenieurschule erhoben, das Studium auf sechs Semester ausgeweitet. 1967 verließen die ersten graduierten Ingenieure der Fachrichtung Chemie die Chemotechnische Fachschule. Die beengten Verhältnisse im Altbau an der Eschollbrücker Straße blieben auch bestehen, nachdem die Verwaltung mit den beiden anderen Darmstädter Ingenieurschulen im neuen Ingenieurschulzentrum in der Schöfferstraße zusammengelegt worden war. 1971 wurde die Chemieschule in den Fachbereich „Chemische Technologie“ der Fachhochschule (Hochschule DA) umgewandelt, musste jedoch in der Eschollbrücker Straße verbleiben, bis zum Wintersemester 1976/77 der Umzug von 350 Studierenden und 19 Dozenten und Angestellten in die alten Gebäude der chemischen Institute der TH Darmstadt an der Hochschulstraße erfolgen konnte.