Stadtlexikon Darmstadt

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Wiesenecker, Georg

Kommunalpolitiker
* 05.06.1884 Darmstadt
† 22.01.1958 Darmstadt
Der aus dem Arbeiterstand stammende Georg Wiesenecker erlernte nach dem Besuch der Volks- und Handwerkerschule den Installateurberuf und ließ sich nach längerer Wanderschaft in DA nieder. 1901 wurde er Mitglied der SPD und der Gewerkschaft. Im Ersten Weltkrieg an der Ostfront schwer verwundet, konnte er nach der Heimkehr seinen Beruf nicht weiter ausüben und wurde am 01.08.1918 zum Geschäftsführer des Deutschen-Metallarbeiter-Verbands bestellt. Seit 1919 war Wiesenecker Mitglied der Darmstädter Stadtverordnetenversammlung und dort von 1929 bis 1933 Vorsitzender der SPD-Fraktion. 1933 musste er seine Arbeit in der Gewerkschaft aufgeben und stand unter Kontrolle der Gestapo, die ihn 1944 im Rahmen der so genannten „Gitter-Aktion“ (Verhaftungen von ehemaligen SPD- und KPD-Mitgliedern im Gefolge des 20. Juli 1944) in das KZ Dachau einlieferte.

Nach Kriegsende wirkte Wiesenecker engagiert und tatkräftig am Wiederaufbau DAs mit: 1945 wurde er von OB Ludwig Metzger in den beratenden Stadtausschuss berufen und 1946 wieder in die StaVo gewählt, wo er den Vorsitz der SPD-Fraktion übernahm und von 1948 bis 1952 das Amt des Stadtverordnetenvorstehers ausübte. Von 1952 bis 1956 war Wiesenecker Stadtrat und Dezernent für das Feuerlösch- und Wohnungswesen. Beruflich widmete er sich wieder der Gewerkschaftsarbeit. Nach dem Krieg hatte er zusammen mit einigen Mitarbeitern im Raum Starkenburg die Gewerkschaft wieder ins Leben gerufen und die Geschäftsführung der IG Metall bis zum Erreichen der Altersgrenze im Jahr 1951 übernommen. Daneben hatte Wiesenecker zahlreiche Ehrenämter in Partei und Gewerkschaft inne. Georg Wiesenecker wurde auf dem Waldfriedhof in DA beigesetzt.