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Rinck, Johann Christian Heinrich

Komponist, Organist
* 18.02.1770 Elgersburg
† 07.08.1846 Darmstadt
Nach seiner musikalischen Lehrzeit und einer ersten Organistenstelle an der Stadtkirche in Gießen, wo er zugleich Universitätsmusikdirektor war, wurde Johann Christian Heinrich Rinck 1805 als Kantor und Organist an die Darmstädter Stadtkirche berufen. Mit dieser Stelle war der Musikunterricht sowohl an der Stadtschule als auch am Pädagog verbunden. Zugleich war er als Geiger Mitglied in der großherzoglichen Hofkapelle. 1813 wurde er zum Hoforganisten und 1817 zum Kammermusiker ernannt. Die Universität Gießen verlieh ihm 1840 die Ehrendoktorwürde. Rincks Bedeutung liegt vor allem in der Vermittlung eines von Johann Sebastian Bach herrührenden Orgelstils. Er galt als einer der hervorragendsten Orgellehrer Deutschlands, komponierte zahlreiche Orgelwerke, vor allem choralgebundene Musik für die gottesdienstliche Praxis, war als Orgelbauexperte für das Großherzogtum Hessen tätig und hatte als Sachverständiger für Kirchenmusik an der Konzeption des Hessischen Gesangbuchs von 1814 Anteil, für das er ein entsprechendes Choralbuch zusammenstellte. Durch seine Schulwerke prägte er weit mehr als eine Organistengeneration. Seine Grabstätte auf dem Alten Friedhof existiert noch heute. 1996 wurde in DA eine Christian-Heinrich-Rinck-Gesellschaft gegründet. Der Heinrich-Rinck-Weg im Komponistenviertel ist nach ihm benannt.

Lit.: Thomas, Georg Sebastian: Die Großherzogliche Hofkapelle, deren Personalbestand und Wirken unter Ludewig I., 2. Aufl., Darmstadt 1859; Donat, Friedrich-Wilhelm: Christian Heinrich Rinck und die Orgelmusik seiner Zeit, Bad Oeynhausen 1933; Dohr, Christoph: Johann Christian Heinrich Rinck. Dokumente zu Leben und Werk, Köln 2003.