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Messel, Alfred

Architekt
* 22.07.1853 Darmstadt
† 24.03.1909 Berlin
Alfred Messel wurde als Sohn des Bankiers Simon Messel und dessen Ehefrau Emilie geboren. Von 1868 bis 1872 besuchte er das Ludwig-Georgs-Gymnasium. Sein Studium führte ihn 1874 an die Berliner Bauakademie. 1881 gewann er den Schinkelpreis für Architektur. Ab 1886 entstanden erste Wohnhäuser in Berlin. 1890 wurde er Mitglied im Berliner Spar- und Bauverein. Für diesen entwarf Messel u. a. das Mietshaus Sickingenstraße und das Volkskaffeehaus Neue Schönhauser Straße. Durch seine Heirat mit Elsa Altmann 1893 konvertierte er vom Judentum zum Christentum. Im gleichen Jahr wurde in DA mit dem Großherzoglichen Museum begonnen (Hessisches Landesmuseum). Der Bau des Kaufhauses Wertheim in Berlin im folgenden Jahr brachte ihm internationalen Ruhm. Er entwarf daneben das Kaiserin-Auguste-Viktoria-Säuglingskrankenhaus, das Verwaltungsgebäude der AEG, die Familiengrabstätte Rathenau und das Geschäftshaus der National Bank in Berlin. Kaiser Wilhelm II., auf Messel aufmerksam geworden, erteilte ihm 1905 den Auftrag zur Neugestaltung der Museumsinsel. Der Entwurf zum Bau des Pergamon-Museums stammte noch von ihm. Nach seinem Tod beendete der Schulfreund und Kollege Ludwig Hoffmann sein Werk. Messel ist auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in Berlin beigesetzt. In seiner Heimatstadt DA ist neben dem Hessischen Landesmuseum noch die Villa Ostermann im Eugen-Bracht-Weg 6 (Design Zentrum Hessen) erhalten. Der erste Ehemann Prinzessin Margarets (Schwester von Queen Elisabeth II.), Lord Snowdon, ist ein Urenkel von Ludwig Messel, einem nach England ausgewanderten Bruder Alfreds. 1965 wurde in DA der Alfred-Messel-Weg am Karlshof nach ihm benannt.

Lit.: Behrendt, Walter Carl: Alfred Messel, Berlin 1911; Novy/Neumann-Cosel: Zwischen Tradition und Innovation, Berlin 1992.