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Krieger, Arnold

Schriftsteller
* 01.12.1904 Dirschau an der Weichsel
† 09.08.1965 Frankfurt/Main
Arnold Krieger studierte in Greifswald, Göttingen und Berlin Germanistik und Philosophie. In seiner literarischen Arbeit setzte er sich ein für Humanität und vorbeugende Friedensforschung mit dem Wunsch nach einem Ausgleich zwischen Rassen und Religionen. Diese Grundeinstellung führte zu mehrfacher Heimatlosigkeit, Wanderschaft, Aufbau neuer Heimat und erneutem Zusammenbruch. Seine Abneigung gegen alle Gewalt führte zur Konfrontation mit den Nationalsozialisten. Sein erster Gedichtband „Das erlösende Wort“ wurde 1941 als „entartet“ eingestuft. Krieger wollte nach Dänemark emigrieren; die Gestapo vereitelte dies durch Passentzug. Nach dem Krieg emigrierte er schließlich in die Schweiz, wo er in bürokratische Konflikte mit der Fremdenpolizei kam. Er folgte 1953 der Einladung von OB Ludwig Engel nach DA unter Bereitstellung einer Wohnung und Werkstatt im Roquetteweg 51. Sein vielseitiges Werk umfasst Romane (Mann ohne Volk), Hörspiele, Dramen (Fjodor und Anna), Schauspiele (Christian de Wet) und Gedichte. Seinen größten Erfolg hatte er 1955 mit dem Afrikaroman „Geliebt, gejagt und unvergessen“. Krieger stand in Kontakt mit vielen kulturellen und literarischen Größen seiner Zeit, u. a. mit Albert Schweitzer und Thomas Mann. Sein Nachlass wird heute im Stadtarchiv DA aufbewahrt.

Lit.: Arnold Krieger (1904-1965) zum 90. Geburtstag. „Freundeskreis Arnold Krieger e.V.“, Darmstadt. Studio Schaffen und Forschen, Darmstadt 1995.