Stadtlexikon Darmstadt

Logo Darmstadt

Horn, Ruth

(geb. Granzin)
Lehrerin, Politikerin
* 04.02.1908 Berlin-Lankwitz
† 20.08.1987 Darmstadt
Ruth Horn war die Tochter der Margarete geb. Meissner und des Politikers Max Granzin, der 1919 bis 1933 OB von Offenbach war. Sie besuchte das Mädchen-Realgymnasium in Offenbach und bestand 1927 das Abitur. Anschließend studierte sie in Frankfurt/Main. 1929 heiratete sie den Bankkaufmann Willy Horn. Die beiden Söhne wurden 1931 und 1935 geboren, 1951 wurde die Ehe geschieden. Horn trat in die SPD bereits in der Weimarer Republik ein. 1948 bis 1956 war sie eine der ersten weiblichen Stadtverordneten in DA, ab 1950 Mitglied des Hessischen Landtags und dort Vorsitzende des Kulturausschusses, daneben schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Mitglied im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks. Neben ihren zahlreichen Parteiämtern war sie  Mitglied des Bezirks-Frauenausschusses und des Bezirksvorstands der SPD Hessen-Süd, des Fraktions- und des Landesvorstands u.a. Ende der 1950er Jahre wurde sie Vorsitzende des Büros für staatsbürgerliche Frauenarbeit e. V. in Wiesbaden.

1966 erhielt Ruth Horn für ihre Verdienste das Bundesverdienstkreuz, 1968 die Johann-Heinrich-Merck-Ehrung der Stadt DA und 1975 die Wilhelm-Leuschner-Medaille der Landesregierung. Ende 2022 entschieden Magistrat und Stadtverordnetenversammlung, den Kuhnweg im Stadtteil Arheilgen in Ruth-Horn-Weg umzubenennen. Ihr Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof in DA.

Lit.: Schüller, Elke: »Neue, andere Menschen, andere Frauen?« Kommunalpolitikerinnen in Hessen 1945-1956. Ein biographisches Handbuch, Frankfurt/Main 1995, S. 21-24.